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Pixel 3 (XL): Google will auf mehr eigene Chips setzen

In den Pixel-2-Modellen hat Google erstmals eigene Chips für Spezialaufgaben verbaut. Genau diese Strategie soll in Zukunft verstärkt werden, jetzt, wo die von HTC übernommene Abteilung in das Hardware-Team von Google integriert ist.
Von Stefan Kirchner

Google Pixel 3 (XL) Das Pixel 3 (XL) soll mehr Technik von Google haben
Foto: CConceptCreator, Logo: Google, Grafik/Montage: teltarif.de
Es war ein durchaus überraschender Zug, als Google die Übernahme von einem Teil der Smartphone-Belegschaft von HTC verkündete. Jedoch soll sich die Sache von 2014 rund um Motorola nicht noch einmal wiederholen, bekräftigt der Konzern. Stattdessen ist die Übernahme jetzt abgeschlossen und ein durchaus großes Ziel verkündet worden.

Datenblätter

In einem Bericht von Bloomberg beschreibt der amtierende Hardware-Chef von Google und ehemalige Motorola-CEO Rick Osterloh, dass man künftig verstärkt selbst entwickelte Chips in den eigenen Android-Smartphones einsetzen will. Damit dürfte auch schon angedeutet werden, worin sich das Pixel 3 und Pixel 3 XL von ihren jeweiligen Vorgängern unterscheiden dürften.

Mit der neuen Strategie will Google vor allem Konkurrent Apple weiter angreifen und das im finanziell lukrativen Premium-Segment des Smartphone-Marktes.

"Made by Google" auf neuem Niveau

Google Pixel 3 (XL) Das Pixel 3 (XL) soll mehr Technik von Google haben
Foto: CConceptCreator, Logo: Google, Grafik/Montage: teltarif.de
Gänzlich unbekannt ist ein Großteil der von HTCs Smartphone-Sparte übernommener Mitarbeiter nicht für Google, da sie bereits bei der Entwicklung des Pixel 2 und Pixel 2 XL involviert waren. Im Google-eigenen Blog freut sich Osterloh bereits auf die künftige Zusammenarbeit und heißt die neuen Mitarbeiter noch einmal herzlich willkommen im Team.

Trotzdem ist das Bloomberg-Interview der spannendere Teil, denn darin gibt Osterloh einen kleinen Ausblick auf die künftige Strategie von Googles Hardware-Sparte. So sollen bereits beginnend mit den Pixel-3-Modellen verstärkt selbst entwickelte Chips verwendet werden, die auf bestimmte Aufgaben spezialisiert sind. Denkbar wäre zum Beispiel ein eigener KI-optimierter Chip für den Google Assistant oder ein für Spracheingaben wie "Hey Google" gedachter Chip. Letzteres hatte Motorola bereits im ersten Moto X von 2014 versucht und einen speziell angepassten Snapdragon S4 Pro von Qualcomm erhalten.

Auf der anderen Seite könnte auch der Pixel Visual Core überarbeitet werden, welcher aktuell vor allem zur deutlichen Verbesserung von HDR-Fotos eingesetzt wird und für einfache KI-Aufgaben. Ebenfalls könnte der Security-Chip des Pixel 2 (XL) weiter­entwickelt werden, im Zuge der etwas eingeschlafenen Android-for-Work-Initiative.

So oder so hat Google noch Großes vor mit dem neu hinzugewonnenen Personal und den Patentlizenzen von HTC. Nur komplett eigene Haupt-Prozessoren wird es vorerst nicht geben, wie Osterloh im Verlauf des Bloomberg-Interviews anmerkt. Man werde weiterhin auf Qualcomm als CPU-Lieferanten setzen, was somit auch den Einsatz des Snapdragon 845 in den beiden Pixel-3-Modellen bestätigt.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, dass es auch Kritik an den ausufernden KI-Funktionen von Google gibt.

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