Pedal-Navis

Erste Erfahrungen mit Google Maps Navigation für Radfahrer

Außerdem im Test: Outdoor-Navi Falk Ibex 30 Cross
Von Thorsten Neuhetzki

Ebenfall getestet haben wir das Falk Outdoor-Navi Ibex 30 Cross. Das Gerät ist ein Outdoor-Navi mit routingfähigem Kartenmaterial. Es kann sowohl zum Wandern als auch zum Radfahren eingesetzt werden. Befestigt wird es in einer Halterung am Lenker des Fahrrads. Bei der Zieleingabe kann der Nutzer sowohl Adressen eingeben als auch Sonderpunkte wie Supermärkte oder Hotels suchen. Ebenfalls möglich ist es, einen Punkt auf der Karte anzutippen und dort hin zu navigieren. Wie bei Navis üblich, wird nach der Berechnung der Route der noch zurückzulegende Weg in Kilometern und die voraussichtliche Dauer angeben. Damit die Angabe der Zeit stimmt, kann der Nutzer aus unterschiedlichen Geschwindigkeitsprofilen wählen. Beim Falk Ibex 30 Cross kann der Nutzer verschiedene Funktionen nutzen. Beim Falk Ibex 30 Cross kann der Nutzer verschiedene Funktionen nutzen.
Foto: teltarif.de

Anders als bei der Navi-App Komoot gibt es hier keine Beschränkungen in der Länge der Strecken. Dafür gibt es andere Einschränkungen. Erstmals in Betrieb genommen haben wir das Falk-Gerät auf der Insel Fehmarn. Unser Ziel: Das Festland. Leider wies uns das Gerät mehrmals darauf hin, dass es keinen Weg zwischen Start und Ziel gäbe. Die Fehmarnsund-Brücke war dem Navi also nicht bekannt, obwohl der Osteseeküsten-Radweg über diese Brücke führt. Zur Ehrenrettung sei jedoch gesagt: Der Beschilderung nach ist die Brücke für Radfahrer gesperrt, sie sollen ihr Rad schieben. In der Praxis dürfte kaum jemand sein Rad die knapp 1,2 Kilometer schieben. Auf dem Festland angekommen, ließ sich dann die Route zum Ziel problemlos finden.

Anweisungen nicht immer sinnvoll

Lange Strecken an einem Stück zu berechnen ist kein Problem Lange Strecken an einem Stück zu berechnen ist kein Problem
Foto: teltarif.de
Die Strecken und Anweisungen selbst sind nicht so sinnvoll wie die bei Komoot. So fuhren wir auf einem Radweg, wurden von Falk jedoch angewiesen "nach links auf die Straße" zu fahren, obwohl der Radweg noch weiter ging auch und schon etwas älter schien. Anders als andere Straßen-Navis, kennt das Falk-Gerät aber auch Radwege, die nicht neben einer Straße entlang führen, und die Software ist bemüht, die Strecke nicht direkt an einer größeren Straße entlang zu führen. Angenehm ist das optional einblendbare Höhenprofil der nächsten Kilometer, so dass sich der Radfahrer seine Kräfte gut einteilen kann.

Unglücklich ist jedoch, dass das Gerät uns gerade entlang der Ostseeküste nahe Timmendorfer Strand oft auf die Promenade schicken wollte. Das mag zwar eine schön zu fahrende Strecke sein, jedoch ist sie für Radfahrer gesperrt. Wie es sich für ein Navigationsgerät gehört, berechnet es nach dem Verlassen der vorgesehenen Route die Strecke neu. Wir hatten jedoch den Eindruck, dass es lange Zeit an der eigentlich gewollten Strecke festhält und versucht, auf diese zurück zu routen, statt eine komplett neue kurze Strecke zum Ziel zu finden. Das jedoch kann auch mit Vorgaben der Programmierer zusammenhängen, die Route über Straßen mit wenig Autoverkehr zu führen. Falk Ibex 30 Cross Falk Ibex 30 Cross
Foto: teltarif.de

Unterm Strich hinterließ diese Art von Radnavi einen guten Eindruck. Auch der Akku hielt bei 30 Prozent Displayintensität - was locker zum guten Betrachten ausreicht - eine Tagestour durch. Ein klarer Pluspunkt gegenüber einem Smartphone mit Navi-App. Allerdings ist der Preis mit etwa 450 Euro für unseren Geschmack zu hoch. Immerhin beinhaltet dieses Gerät auch ein Straßenverkehrs-Navi, so dass es auch im Auto einsetzbar ist. Das Kartenmaterial ist jedoch nur in Deutschland nutzbar, weitere Karten kosten extra. Falk bringt jedoch auch günstigere Navis für Radfahrer heraus, denen dann zum Beispiel die Auto-Funktion fehlt.