Pedal-Navis

Erste Erfahrungen mit Google Maps Navigation für Radfahrer

Außerdem im Test: Outdoor-Navi Falk Ibex 30 Cross
Von Thorsten Neuhetzki

Vor einigen Wochen hat Google für Google Maps auf Android die Navigation für Radfahrer freigeschaltet. Diese Funktion ist jedoch in Deutschland aktuell noch nicht aktiviert, so dass weder auf der Maps-App für Smartphones noch über Google Maps im Internet entsprechende Routen berechnet werden können. Viele Nutzer behelfen sich hier zwar mit der Möglichkeit der Fußgänger-Navigation, doch optimal funktioniert diese für Radfahrer nicht. teltarif.de hatte die Möglichkeit, in Schweden und Dänemark erste Erfahrungen mit Google Maps für Radfahrer zu sammeln. Außerdem haben wir uns auch das Outdoor-Navi Falk Ibex 30 Cross angesehen.

Google Maps Navigation für Radfahrer im Test. Google Maps Navigation für Radfahrer im Test.
Foto: teltarif.de
Wer sich Strecken in Österreich, Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, Großbritannien oder Australien auf Google Maps heraussucht, kann schon jetzt auch im Internet die Routenfunktion ausprobieren. Auf diesem Weg kann der Nutzer einen ersten Eindruck bekommen, wie die Navigation irgendwann auch in Deutschland funktionieren kann und wird. Dabei wird recht genau ausgerechnet, wie lange ein Radfahrer bei einer Geschwindigkeit von etwa 18 bis 20 Kilometern pro Stunde im Durchschnitt benötigen würde.

Beta-Version kannte gesperrte Straßen nicht

Google Maps berechnet Wege abseits der Hauptstraßen Google Maps berechnet Wege abseits der Hauptstraßen
Foto: teltarif.de
Google selbst weist darauf hin, dass es sich um eine Beta-Version handelt und dass in der Strecke Straßen vorkommen können, die nicht für Radfahrer geeignet sind. Diese Erfahrung konnten wir im schwedischen Trelleborg bestätigen. Auf unserer Strecke durch die Stadt routete uns Google Maps über Hauptverkehrsstraßen, die ausdrücklich für Radfahrer gesperrt waren. Durch Hinweisschilder vor Ort wurden Radfahrer jedoch auf das Fernziel Ystad hingewiesen, denen es zu folgen galt. Auch sonst ist die Navigation für jene Nutzer, die das Display des Smartphones nicht nutzen wollen, eher enttäuschend. Oft wird darauf hingewiesen, dass der Fahrer "Richtung Nordosten" oder "Süden" fahren soll. Für versierte Radfahrer bei entsprechender Sichtbarkeit der Sonne kein Problem, ohne Sonne oder für Anfänger aber problematisch. Nur wer sein Handy am Lenker montiert, kann auch auf das Display schauen. Allerdings benötigen GPS und Display in der Regel sehr viel Energie.

Verlassen konnten wir uns auf die Radfahrer-Funktion auch nicht. Am Ziel in Ystad angekommen wollten wir das nächste Ziel eingeben. Doch die Radfahr-Option war auf der Android-App verschwunden. Wir gewohnt konnte nur noch per PKW oder zu Fuß navigiert werden. Auch mehrmaliges Booten des Handys brachte keinen Erfolg. Erst zwei Tage später, kurz vor Verlassen Skandinaviens, war die Radfahr-Option dann von einem auf den anderen Moment wieder da, ohne dass an den Einstellungen etwas geändert worden wäre.

Unterm Strich bleibt die Option für uns ein Nice-to-have-Feature, das wir aber nach den etwa 50 Kilometern, die wir in der Lage waren, Erfahrungen zu sammeln, nicht als Konkurrenz für andere Programme sehen. Dafür ist die Option kostenlos und lässt sich von jedem Android-Handy aus nutzen - ein unschlagbarer Vorteil. Ob und wann die Radfahr-Navigation nach Deutschland kommt, ist nicht bekannt. Da die Radwege-Struktur hier jedoch etwas komplexer ist als in den Ländern, in denen die Option schon freigeschaltet ist, kann es noch ein wenig dauern, bis Google Maps auch Radfahrer in Deutschland navigiert. Bis dahin lässt sich zumindest per Browser schon erstes Kartenmaterial anschauen, ohne jedoch eine Route zu generieren.

Auf der nächsten Seite lesen Sie unsere Erfahrungen zum Falk Outdoor-Navi Ibex 30 Cross. Es hat eine Routing-Funktion speziell für Radfahrer, ist ansonsten aber ein normales Navi.