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Google Chrome OS nur zusammen mit Chromebooks erhältlich

Cloud-Betriebssystem bekommt neue Funktionen spendiert
Von Steffen Herget

Neue Features für Chrome OS Neue Features für Chrome OS
Bild: This Is My Next
Mit dem Erscheinen der Chromebooks im Juni wird dann auch endlich das Cloud-Betriebssystem Chrome OS auf den Markt kommen. Google arbeitet bereits eine ganze Weile an Chrome OS, die erste Vorstellung ist bereits rund eineinhalb Jahre her. Nun wurden zusammen mit den ersten Geräten auch einige neue Features für das Betriebssystem präsentiert. Ohne neue Hardware wird Google das neue System aber offiziell nicht anbieten.

Neue Features für Chrome OS Neue Features für Chrome OS
Bild: This Is My Next
Google hat Chrome OS einen neuen Datei-Navigator spendiert, der auf dem Browser so etwas wie Explorer-Gefühl aufkommen lassen soll. Eine automatische Erkennung des Dokumententyps soll Dateien identifizieren und stets in den richtigen Bereich der Google-Server hochladen, etwa Bilder direkt zu Picasa und Texte und Tabellen zu Google Docs. Die zweite wichtige Neuerung ist ein Media-Player für Chrome OS. Dieser spielt Musik und Videos ab, letztere offenbar auch in FullHD-Qualität. Auf dem Entwickler-Notebook Google Cr-48, das die neuen Features nach einem Update des Betriebssystems bereits mitbringt, liefen im Test von This Is My Next allerdings keine Filme in 1080p flüssig.

Keine Pläne für Tablets und Chrome OS als Stand-Alone-Version

Die neue Chromebox Die neue Chromebox
Bild: This Is My Next
Auch zu den häufig bereits vermuteten Plänen von Google, das neue Betriebssystem auch auf Tablets einzusetzen, äußerten sich die Verantwortlichen auf der Google I/O. Dies sei auch in Zukunft kein Thema, denn auf Tablets soll Android zum Einsatz kommen. Sundar Pichai, Senior Vice President bei Chrome, wird bei Engadget mit den Worten zitiert: "We are fully, 100 percent focused on laptops. [...] We have no other plans on any other form factors." Seltsam allerdings, dass dann während der Präsentation auch ein Nettop mit Chrome OS kurz gezeigt wurde, allerdings ohne weitere Informationen, wie This Is My Next meldet.

Unterdessen wird Google keine frei installierbare Version seines neuen Betriebssystems zum Download anbieten. Dies bestätigten einem Bericht von Liliputing zufolge Google-Offizielle auf der Entwicklerkonferenz. Die Gründe dafür sind vor allem in der Tatsache zu suchen, dass Chrome OS auf den Chromebooks von Acer und Samsung aufwendig an die Hardware angepasst wurde. Eine freie Version könne unter anderem nicht alle Sicherheitsfeatures bieten.

Mit dieser Strategie sorgt Google dafür, dass das neue Betriebssystem nur mit einem neuen Rechner unters Volk gebracht wird. Das wird die Hardware-Hersteller freuen, Google selbst beraubt sich aber damit einer wichtigen Möglichkeit, schnell eine höhere Verbreitung des Systems zu erzielen. Dadurch, dass Chrome OS relativ wenig Anforderungen an die Hardware stellt, gäbe es sicherlich viele Interessenten, die das Betriebssystem gerne auf älteren Rechner einsetzen oder zumindest ausprobieren würden. Zwar wird es dank des offenen Sourcecodes wohl unabhängige Builds von Chrome OS geben, die werden dann aber sicher nicht von Google unterstützt, was im Fehlerfall zu großen Problemen führen kann.

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