Facebook-Messenger

Jetzt auch Facebook-Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Beim Facebook-Messenger haben Nutzer jetzt die Möglich­keit sogenannte geheime Unter­haltungen zu führen. Dann ist der Chat-Inhalt via Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert.
Von David Rist

Das Facebook-Messenger-Symbol auf einem Smartphone-Display. Der Faccebook-Messenger kann es jetzt auch verschlüsselt
Bild: dpa
Andere Messenger-Dienste bieten dieses Feature schon deutlich länger an: die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Selbst das zum Facebook-Konzern gehörende WhatsApp unterstützt dieses Sicherheits-Feature schon seit einiger Zeit. Und nun kann auch mit dem Facebook-Messenger dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sicher gechattet werden, zumindest wenn man im Vor­feld eine geheime Unter­haltung beginnt.

Anders als bei WhatsApp, Threema und Co. bleibt der Facebook-Messenger ansonsten wie bisher ohne Ver­schlüsselung bestehen, solange sich der Nutzer vor Beginn der Unter­haltung nicht bewusst dazu entscheidet die Unter­haltung zu verschlüsseln. Das liegt vor allem an der platt­form­übergreifenden Verwendungs­möglichkeit des Facebook-Messengers, die so erhalten bleiben soll, heißt es seitens Facebook.

Normale Chats bleiben unverschlüsselt

Das Facebook-Messenger-Symbol auf einem Smartphone-Display. Der Faccebook-Messenger kann es jetzt auch verschlüsselt
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Der Facebook-Messenger ermöglicht es, eine Unter­haltung auf einem Gerät zu beginnen und auf einem anderen Gerät fort­zu­setzen. Das wäre nicht mehr möglich, wenn der Messenger grund­sätzlich Ende-zu-Ende-verschlüsselt wäre. Die neuen geheimen Unter­haltungen werden nämlich nur noch auf dem Gerät gespeichert, auf dem sie begonnen wurden und können, ähnlich wie bei Snap­chat, zeitlich limitiert werden. Das heißt, dass die Unter­haltungen nach einem vorgegebenen Zeitraum, spätestens aber nach 24 Stunden, automatisch gelöscht werden.

Ausgetauscht werden können dabei nur reine Text­nachrichten, denn die aus dem herkömlichen Facebook-Messenger bekannte Video- und GIF-Unter­stützung steht bei geheimen Unter­haltungen nicht zur Verfügung. Auch Sprach- oder Video-Anrufe können aus dem geheimen Modus nicht getätigt werden.

Keine Alternative zu WhatsApp, Threema und Co.

Ein iPhone zeigt eine geheime Unterhaltung des Facebook-Messengers. So sieht eine geheime Unterhaltung aus
Bild: dpa
Eine echte Alternative zu anderen Messenger-Diensten mit durch­gehender Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist der Facebook-Messenger also nicht. Praktisch ist die Funktion aber dennoch, sollte man zum Beispiel bereits eine Unter­haltung via Facebook führen und möchte zum Aus­tausch vertraulicher Daten kurz in den verschlüsselten Modus wechseln.

Zwar begründet Facebook selbst die fehlende Verschlüsselung außerhalb der geheimen Unter­haltungen mit dem komfortableren Wechseln zwischen verschiedenen Endgeräten während einer Unterhaltung, dass es Facebook dabei aber auch um das Sammeln von Daten gehen könnte, ist naheliegend. Anhand der gespeicherten Chat-Protokolle könnten zum Beispiel künstliche Intelligenzen beziehungs­weise Sprach­computer trainiert und verbessert werden.

Sogenannte Chat-Bots werden als das nächste große Ding unter den Messenger-Anbietern gehandelt. Facebook hatte bereits im vergangenen Jahr den digitalen Assistenten M in den USA getestet und auch Google experimentiert bei seinem Messenger Allo bereits mit einem solchen Chat-Bot. Wie das in der Praxis aussieht, lesen Sie in unserem Hands-On-Test zu Google Allo.

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