Ausland

EU: Weitere zehn Jahre "Roam like at home"

Der regu­lierte EU-Roaming­tarif wird um zehn Jahre verlän­gert und zum Teil nach­gebes­sert. Die bishe­rige Lösung wäre Mitte 2022 ausge­laufen.
Von mit Material von dpa

Verbrau­cher in der EU werden weitere zehn Jahre vom Wegfall der Roaming-Gebühren profi­tieren. Unter­händler der EU-Staaten und des Euro­papar­laments einigten sich in der Nacht zum Donnerstag darauf, diese Rege­lung zu verlän­gern, wie beide Seiten bestä­tigten. Die bishe­rige Lösung, nach der Mobil­funk­kunden ihre Tarife im EU-Ausland weit­gehend zu den glei­chen Kondi­tionen wie im jewei­ligen Heimat­netz nutzen können, ist bis Ende Juni 2022 befristet.

Mit der Eini­gung auf die Verlän­gerung können Verbrau­cher mit ihrem Handy auf Reisen für weitere zehn Jahre zu den glei­chen Kosten tele­fonieren, im Internet surfen oder SMS schreiben wie zu Hause. Einzig die dauer­hafte Auslands­nut­zung ist von der Roaming-Regu­lie­rung nicht abge­deckt und für die mobile Internet-Nutzung können die Provider eine Fair-use-Policy anwenden. EU-Roamingtarif bleibt für weitere zehn Jahre erhalten EU-Roamingtarif bleibt für weitere zehn Jahre erhalten
Fotos: Gina Sanders/dimakp - Fotolia.com/teltarif,de, Montage: teltarif.de
Die Roaming-Gebühren entfallen seit dem 15. Juni 2017 in den EU-Staaten sowie in Island, Liech­ten­stein und Norwegen. Groß­bri­tan­nien zählt seit dem Austritt aus der Euro­päi­schen Union nicht mehr zu den Ländern, in denen die Mobil­funk-Provider Roaming ohne Extra-Kosten anbieten müssen. Auch in der Schweiz gilt "Roam like at home" nicht. Die Eidge­nos­sen­schaft ist zwar Mitglied des Schengen-Raums, gehört aber weder zu EU noch zu den EWR-Staaten.

EU-Tarif wird weiter verbes­sert

Umfragen zufolge ist die EU-Rege­lung bei den Bürgern sehr beliebt. Die EU-Kommis­sion hatte schon früh­zeitig vorge­schlagen, den Tarif auch in Zukunft anzu­bieten. Wie von der EU-Kommis­sion eben­falls vorge­schlagen, wird die Regu­lie­rung in einigen Punkten gegen­über der bishe­rigen Lösung verbes­sert. So soll Verbrau­chern im Ausland wann immer möglich die gleiche Qualität der Dienste zur Verfü­gung stehen.

"Absicht­liches Herun­ter­dros­seln gehört somit der Vergan­gen­heit an", sagte die öster­rei­chi­sche EU-Abge­ord­nete und Chef­ver­hand­lerin des Parla­ments Ange­lika Winzig. Bislang hatten manche Provider beispiels­weise die maxi­male Daten­über­tra­gungs­geschwin­dig­keit des Internet-Zugangs im Ausland begrenzt.

Zudem sollen die Preise, die Netz­betreiber sich gegen­seitig für das Roaming in Rech­nung stellen, weiter deut­lich gesenkt werden. Inwie­weit diese Verbes­serung an die Verbrau­cher weiter­gegeben wird, ist noch nicht bekannt. Der Neure­gelung zufolge sollen Kunden auch den Notruf grund­sätz­lich kostenlos kontak­tieren können. Nun müssen der Rat der EU-Staaten und das Euro­papar­lament der Verlän­gerung des EU-Tarifs noch zustimmen. Das gilt aber als Formalie.

Tipps und Hinweise zur Mobil­funk­nut­zung im Ausland finden Sie auch in unserem Roaming-Ratgeber.

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