GMX und Web.de starten De-Mail morgen mit 10 Frei-Nachrichten
GMX und Web.de starten De-Mail morgen mit 10 Frei-Nachrichten
Bild: GMX
GMX und Web.de sollen nach Informationen von teltarif.de morgen auf der CeBIT die Akkreditierungsurkunde für ihren rechtssicheren De-Mail-Dienst bekommen. Kunden können nun doppelt so viele Freinachrichten pro Monat senden als geplant. Und der E-Postbrief kommt mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für "Berufsgeheimnisträger".
Ein Jahr ist es her, seit dass die beiden Freemail-Provider ihren De-Mail-Dienst auf der CeBIT 2012 präsentiert haben - damals handelte es sich allerdings noch um ein Mock-up, also um eine nicht finale Demonstration ohne Internetanbindung. Der Grund für die einjährige Verzögerung: Alle De-Mail-Anbieter müssen sich beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) akkreditieren, um den Service für Endkunden anbieten zu dürfen.
teltarif.de konnte vorab in Erfahrung bringen, dass die Akkreditierungsurkunde aller Wahrscheinlichkeit nach am morgigen Dienstag auf der CeBIT ausgehändigt wird. Die E-Mail-Provider zeigen das System auf dem Messestand des Bundesinnenministeriums in Halle 7 am Stand B50, und zwar dieses Mal in der endgültigen Form. Die Nutzung soll dann in den nächsten Tagen möglich sein.
Nutzerdidentifikation und erster Nachrichtenversand auf der CeBIT möglich
GMX und Web.de starten De-Mail morgen mit 10 Frei-Nachrichten
Bild: GMX
Nachdem es mit der Akkreditierung nicht wie geplant zur IFA 2012 geklappt hatte, durften Web.de und GMX im Herbst immerhin mit der gesetzlich vorgeschriebenen Nutzeridentifikation starten. Dieses Verfahren haben wir bereits ausführlich in unserem Ratgeber De-Mail-Identifizierung bei Telekom und GMX im Test vorgestellt.
Wer nach der Reservierung seiner De-Mail-Adresse diese Nutzeridentifikation noch nicht durchgeführt hat, kann dies auch während seines Messebesuchs direkt auf dem Stand des Bundesinnenministeriums erledigen. Nach Aushändigung der Akkreditierungsurkunde wollen Web.de und GMX sofort damit starten, die Postfächer der identifizierten Nutzer für den Nachrichtenversand freizuschalten. Dies kann einige Stunden bis Tage in Anspruch nehmen. Die Provider laden aber alle Kunden dazu ein, auf dem Messestand zu probieren, ob sich über das eigene Postfach bereits Nachrichten versenden lassen.
Ein Blick auf die endgültige De-Mail-Oberfläche bei Web.de
Screenshot: Web.de
Gleichzeitig verdoppeln GMX und Web.de das ursprünglich geplante Freikontingent: Statt den bisher anvisierten fünf Freinachrichten pro Monat sollen die Nutzer zehn kostenlose De-Mails monatlich versenden können. Die Provider sprechen hierbei von einer "De-Mail-Grundversorgung" - solange nur wenige Unternehmen und Behörden an das System angeschlossen sind, sollte das Kontingent reichen. Laut Unternehmensangaben haben sich von den 30 Millionen E-Mail-Nutzern eine Million Interessenten für De-Mail vorregistriert, davon führten bisher aber nur 100 000 die Nutzeridentifikation durch. Ein "zweistelliger Millionenbetrag" soll nun in das Marketing für die De-Mail-Dienste gesteckt werden.
E-Postbrief: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für "Berufsgeheimnisträger"
Nach der Abschaffung von Verschlüsselung und Signatur stimmten Beobachter einen Abgesang auf den E-Postbrief der Deutschen Post an. Für spezielle Berufsgruppen, so genannte "Berufsgeheimnisträger", bietet das Unternehmen aber nun eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an, die sowohl dem E-Postbrief für Privatkunden als auch der De-Mail in der Standardkonfiguration fehlen, was von Sicherheitsexperten immer wieder als Argument gegen beide Dienste ins Feld geführt wurde.
Die "Berufsgeheimnisträgern" sind überwiegend Ärzte, Anwälte oder Amtsträger. Diesen soll damit die Möglichkeit gegeben werden, elektronische Kommunikationsmittel geschäftlich zu nutzen, ohne dabei gegen ihre Verschwiegenheitspflicht nach Paragraf 203 des Strafgesetzbuchs zu verstoßen. Zu den Berufsgruppen mit einer besonderen Verschwiegenheitspflicht gehören aber auch Angehörige von Heilberufen, Sozialarbeiter sowie Notare oder Mitarbeiter privater Krankenversicherungen.
Der erweiterte E-Postbrief soll sich beispielsweise für die Abrechnung privatärztlicher Leistungen oder die Kommunikation zwischen Steuerberatern beziehungsweise Anwälten und ihren Mandanten eignen. Die Lösung soll ab Sommer verfügbar sein. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) fordert dies für alle derartigen Dienste schon seit langem - allerdings nicht nur für bestimmte Berufsgruppen, sondern für alle Nutzer. Kurz vor der Messe hat der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar eine Handreichung zum datenschutzgerechten Umgang mit besonders schützenswerten Daten beim Versand mittels De-Mail veröffentlicht.