Länderübergreifend

EU-Länder tauschen Daten der Corona-Warn-Apps aus

Corona-Apps nur für ein Land bringen für EU-Reisende wenig. Am 17. Oktober soll nun ein EU-Gateway starten, mit dem die Daten der Länder-Apps unter­ein­ander ausge­tauscht werden.
Von dpa /

Europäische Corona-Apps tauschen bald Daten untereinander aus Europäische Corona-Apps tauschen bald Daten untereinander aus
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In elf EU-Staaten können Nutzer von Corona-Warn-Apps noch in diesem Herbst ihre Kontakt-Daten anonym länder­über­grei­fend abglei­chen und sich so vor mögli­chen Infek­tionen warnen lassen. Eine entspre­chende Schnitt­stelle für Smart­phones in einer ersten Staa­ten­gruppe sei seit Anfang dieser Woche aktiv, hieß es heute aus Kreisen der Euro­päi­schen Kommis­sion in Brüssel. Das Gateway soll am 17. Oktober mit den Daten­beständen der jewei­ligen natio­nalen Corona-Warn-Apps verbunden werden.

Man habe das neue System zunächst mit sechs Ländern getestet - Ziel sei es, bis Mitte oder Ende Oktober dann elf EU-Mitglieder in einer "ersten Welle" dabei zu haben. Dazu gehören den Angaben zufolge Deutsch­land, Öster­reich, Tsche­chien, Däne­mark, Estland, Irland, Italien, Lett­land, die Nieder­lande, Polen und Spanien. Anwender müssen dazu ihre Apps aktua­lisieren und dem Daten­aus­tausch auf EU-Ebene explizit zustimmen.

Frank­reich vorerst nicht mit dabei

Europäische Corona-Apps tauschen bald Daten untereinander aus Europäische Corona-Apps tauschen bald Daten untereinander aus
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Frank­reich, wo die Anste­ckungen mit dem Coro­navirus zuletzt wieder beson­ders stark zuge­nommen hatten, ist vorerst nicht darunter, weil sich die Verant­wort­lichen für ein anderes tech­nisches Konzept entschieden haben. Man hoffe jedoch, dass alle übrigen EU-Länder "so rasch wie möglich" dazu stoßen können. Ohne Frank­reich gebe es bereits in 15 EU-Staaten natio­nale Corona-Warn-Apps, die im Prinzip kompa­tibel seien. Drei weitere seien in Arbeit.

Es habe in den vergan­genen Wochen eine inten­sive Zusam­men­arbeit zwischen der Kommis­sion und den Mitglied­staaten gegeben - sowohl in epide­mio­logi­schen Fragen als auch zur Sicher­heit privater Daten bei der Nutzung. Verbrau­cher sollen nun mit einer Infor­mati­ons­kam­pagne von den Vorteilen eines euro­paweiten Corona-Warn­sys­tems per Smart­phone über­zeugt werden.

Nach dem Vorbild der deut­schen App, die inzwi­schen rund 18 Millionen Mal herun­ter­geladen wurde, tauscht die Soft­ware über Blue­tooth-Funk verschlüs­selte Daten zwischen Handys aus, deren Besitzer sich nahe­kommen. Die Kommis­sion betonte, dass ausschließ­lich zufalls­erzeugte Schlüssel und ein anony­misierter Daten­ver­kehr zum Einsatz kommen. Wird eine Virus­infek­tion bekannt, erhalten Kontakte des Betrof­fenen übers Mobil­telefon einen Warn­hin­weis. Der Austausch der Infor­mationen funk­tio­niere nun auch bei Aufent­halten in verschie­denen EU-Staaten.

Die Corona-Warn-App für Deutsch­land soll darüber hinaus mehr Funk­tionen bekommen.

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