Telekom und SAP: Corona-Warn-App wird ausgebaut
In zehn weiteren europäischen Ländern soll die deutsche Corona-Warn-App bald eingesetzt werden können
Bild: coronawarn.app / SAP Deutschland
Die deutsche Corona-Warn-App wird um neue Funktionen
ergänzt und kann künftig auch in zehn weiteren europäischen Ländern
eingesetzt werden. Das kündigten die Hersteller der Anwendung, SAP
und Deutsche Telekom, in Berlin an. Die App werde künftig
auch Krankheitssymptome abfragen, sagte SAP-Technikchef Jürgen
Müller. Die Eingabe sei freiwillig. "Diese Daten werden auch nicht
geteilt, sondern nur lokal auf dem Smartphone abgespeichert." Die
Angabe der Symptome helfe bei der Einschätzung, wie kritisch eine
Risikobegegnung gewesen sei.
Telekom kündigt europäische Erweiterung an
In zehn weiteren europäischen Ländern soll die deutsche Corona-Warn-App bald eingesetzt werden können
Bild: coronawarn.app / SAP Deutschland
Telekom-Chef Tim Höttges kündigte eine europäische Erweiterung der
App an. "Wir werden in der kommenden Woche die App übergeben, die
dann bis zum Oktober in Europa ausgerollt wird." Zusätzlich zu
Deutschland seien in der ersten Phase dann zehn weitere Länder dabei:
Österreich, Tschechien, Dänemark, Estland, Irland, Italien, Litauen,
Niederlande, Polen und Spanien. In diesen Ländern kommuniziere die
App des Bundes auch mit den jeweiligen nationalen Corona-Warn-Apps
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) stellte auch in Aussicht, dass die Schweiz in den Verbund aufgenommen werde. Länder wie Frankreich, die technisch einen zentralen Ansatz zur Datenspeicherung gewählt haben, könnten dagegen nicht integriert werden.
Unterstützte Smartphone-Betriebssysteme
Die beiden deutschen Technologie-Konzerne dämpften Hoffnungen, dass Apple und Google ihre Schnittstellen auch für ältere Smartphone-Betriebssysteme zur Verfügung stellen werden. Beim iPhone muss mindestens das Betriebssystem iOS 13.5 installiert sein. Dieses wird für Geräte ab dem iPhone 6s oder dem iPhone SE bereitgestellt.
Ältere Modelle, wie das iPhone 5 oder 6, sind nicht mehr kompatibel. Bei Google wird die Schnittstelle in Android über die Google Play Services bereitgestellt, die beispielsweise von neueren Huawei-Smartphones wegen eines US-Embargos gegen den chinesischen Konzern nicht genutzt werden dürfen.
In einer weiteren Meldung bekommen Sie Informationen zum Entwicklungsstand der Corona-Warn-App nach 100 Tagen.