Festnetz-Test

Connect-Test: Telekom, Unitymedia und Kabel BW schneiden "sehr gut" ab

Wie jedes Jahr testete die Connect zu­sam­men mit dem Unter­nehmen zafaco die Netze der deutschen Tele­kommu­nikations­anbieter. Lesen Sie in unserer Zu­sam­men­fassung, wie die einzelnen Anbieter hierbei ab­ge­schnitten haben und welche Konzerne sogar ein "mangel­haft" oder "ungenügend" er­halten haben.
Von Jennifer Buchholz

Ob die Telefonleitung noch immer einwandfrei ist, obwohl parallel ein Download oder Upload stattfindet, wurde ebenfalls getestet Ob die Telefonleitung noch immer einwandfrei ist, obwohl parallel ein Download oder Upload stattfindet, wurde ebenfalls getestet
Bild: teltarif.de
Bereits seit fünf Jahren testet die Zeitschrift Connect zusammen mit seinem Netztestpartner zafaco die Leistungen der Tele­kommu­nikations­anbieter in Deutsch­land. zafaco stellt hierbei die Test­computer zur Verfügung.

Nahezu alle getesteten Breit­band­anbieter haben seit dem letzten Test die Qualität ihrer DSL- und Kabel­an­schlüsse verbessert. Dies bedeutet für den Kunden, dass tatsächlich Investitionen in den Netzausbau getätigt werden und diese auch spürbar sind.

Testsieger ist, wie auch in den Jahren zuvor, die Telekom. Aber auch die Konkurrenten schlafen nicht und investieren weiterhin in den Ausbau ihrer Netze.

Testszenario

Ob die Telefonleitung noch immer einwandfrei ist, obwohl parallel ein Download oder Upload stattfindet, wurde ebenfalls getestet Ob die Telefonleitung noch immer einwandfrei ist, obwohl parallel ein Download oder Upload stattfindet, wurde ebenfalls getestet
Bild: teltarif.de
Um den Test durchzuführen, werden an insgesamt 34 Standorten rund 1,6 Millionen Testverbindungen aufgebaut. Hiermit wird die Qualität der Telefonate ins jeweils getestete Netz und in die Netze der Konkurrenten, mit und ohne parallele Datentransfers überprüft. Zusätzlich erfolgen separate Up- und Downloads, Abrufe von Internetseiten sowie die Übertragung von Multiton-Signalen.

Bei den getesteten Anbietern handelte es sich neben der Telekom, Vodafone und o2/Telefónica auch um Unitymedia, Kabel BW, 1&1, Kabel Deutschland sowie M-net, NetCologne und Sipgate.

Ergebnisse des Tests

Bei allen durchgeführten Tests zeigte die Telekom laut Connect überzeugende Leistungen. Somit landet der magentafarbene Konzern auf Platz 1 und ist Testsieger 2014. Dicht hinter dem Riesenkonzern ist Unitymedia gelandet. Die Tester überzeugt der Kabelnetzanbieter aus Nordrhein-Westfalen und Hessen vor allem durch die kaum messbaren Einbrüche während des Downloads, auch wenn parallel ein Upload durchgeführt wird oder der Download in den "lastenintensiven Abendstunden" stattfindet.

Doch auch der Kabelnetzbetreiber aus Baden-Württemberg Kabel BW schneidet im Connect-Test gut ab. Insgesamt landet dieser auf Platz 3. Besonders der Verbindungsaufbau beim Telefonie-Test zu Anschlüssen der Konkurrenten ist bei Kabel BW am schnellsten (1,5 Sekunden). Letztes Jahr lag der Kabelnetzbetreiber mit seinem Netz noch auf Platz 5.

Diese Anbieter haben es nicht aufs Treppchen geschafft

Der günstigste Anbieter landet im Test auf Platz 4: 1&1. Dieser Anbieter ist im Connect-Netztest durch die kurze Reaktionszeit beim Verbindungsaufbau im eigenen Netz aufgefallen. Bei gleichzeitiger Datenlast wird für den Verbindungsaufbau zwischen Anschlüssen von 1&1 lediglich 0,62 Sekunden benötigt. Bei der Telekom liegt die Dauer für den netzinternen Verbindungsaufbau bei etwa 0,8 bis 1 Sekunde. Werden die Verbindungen zu einem anderem Anbieter aufgebaut, nimmt die Sprachqualität (PESQ-Wert) jedoch deutlich ab. Dies ist einer der Gründe, weshalb es 1&1 nur auf Platz 4 geschafft hat.

Dicht gefolgt wird 1&1 von dem Telekommunikationsriesen Vodafone. Ebenfalls von der Punktzahl gleichauf liegen die Anbieter Kabel Deutschland (Platz 6) und o2/Telefónica (Platz 7).

Eine Sonderbehandlung haben im Test die Anbieter M-net, NetCologne und Sipgate erhalten. Diese drei Anbieter sind laut Connect Sonderfälle, da sie unter anderem auch IP-Telefonie anbieten oder kein eigenes Zugangsnetz besitzen, wie der VoIP-Provider Sipgate.

Der Telekommunikationsanbieter aus München, M-net, erzielt in den meisten Tests sehr gute Ergebnisse. Ebenso der Anbieter aus dem Raum Köln, NetCologne. Bei beiden handelt es sich allerdings um regionale Anbieter, weshalb diese nicht derart bei den Gesamtergebnissen berücksichtigt werden.

Weitere Festnetzanbieter

Wie lange der Anbieter für den Verbindungsaufbau braucht, haben die Tester ebenfalls überprüft Wie lange der Anbieter für den Verbindungsaufbau braucht, haben die Tester ebenfalls überprüft
Bild: dpa
Auch einige günstige Telekommunikationsanbieter werden in diesem Test auf ihre Netzqualität, -auslastung und Geschwindigkeit getestet. Sie bieten ihren Kunden jedoch keine NGN-Sprachdienste und wurden auch aus diesem Grund nicht in das Gesamtergebnis mit einbezogen.

Diese Anbieter schneiden in dem Connect-Test wiederum auch relativ schlecht ab. Tele2 und EWE erhalten die Schulnote 4. Ganz und gar unzufrieden sind die Tester mit den Anbietern Versatel (mangelhaft) und congstar (ungenügend) im Bereich Festnetz. Die Download- und Uploadzeit ist den Testern hier deutlich zu hoch. Zudem zeigen sich häufig Störungen bei einer parallelen Nutzung.

Fazit des Connect-Tests

Der Test zeigt, dass beinahe alle Anbieter in ihre Festnetze investieren, um auf die wachsende Kundenzahl sowie die steigende, zu transportierende Datenmenge zu reagieren. Erfreut sind die Tester Connect und zafaco darüber, dass die meisten getesteten Anbieter sehr gut in den Testkriterien abschneiden und keine großen Mängel erkennbar waren.

Sehr gut schnitten neben dem DSL/VDSL-Marktführer Telekom die Breitbandkabelanbieter Unitymedia sowie Kabel BW ab. Auch die anderen deutschen Telekommunikationsanbieter zeigen keine schlechte Leistung bei dem Test. Dennoch nehmen die Tester hier vereinzelt Störgeräusche bei Sprachverbindungen oder Schwachstellen beim Up- oder Download wahr.

Wie der Test vergangenes Jahr ausgefallen ist, lesen Sie in einer gesonderten Meldung.

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