Eröffnung

CES 2013 eröffnet: Präsident Shapiro rührt die Werbetrommel

Kritik an Anti-Piraterie-Gesetzen und Regierung
Aus Las Vegas berichtet Steffen Herget

CES 2013 offiziell eröffnet: Präsident Shapiro rührt die Werbetrommel CEA-Präsident Gary Shapiro bei der Eröffnung
Bild: teltarif.de
Nach zwei Tagen mit Vorab-Veranstaltungen wurde nun die CES 2013 in Las Vegas auch offiziell eröffnet. CEA-Präsident Gary Shapiro rühmte in seiner Eröffnungs-Keynote am frühen Morgen (Ortszeit) die Innovations­kraft der großen Konzerne, aber auch der unzähligen kleinen Unternehmen und Start-Ups, die auf der Messe in der Spieler-Stadt vertreten sind. Die CES sei die wichtigste Messe der Unter­haltungs­elektronik, aber auch wichtig für zahlreiche andere Branchen wie etwa die Auto-Hersteller (acht von zehn der führenden Marken sind in Las Vegas vertreten), der Gesundheits­branche oder der Automations­technologie.

CES 2013 offiziell eröffnet: Präsident Shapiro rührt die Werbetrommel CEA-Präsident Gary Shapiro bei der Eröffnung
Bild: teltarif.de
Passend zu Shapiros neuem Buch mit dem Titel "The Ninja Innovation" betonte der Manager, welche Tugenden die Industrie von den sagenumwobenen asiatischen Kriegern lernen könne: Verschwiegenheit, Fleiß, Ideenreichtum und Innovationen - und die Geheimhaltung. Man komme gut ohne die Regierung aus, die Industrie könne ihre Probleme selbst lösen. Klassische Aussagen eines Wirtschafts­liberalen, und dazu Werbung für das eigene Buch. Forderungen an die Regierung gibt es aber dann trotzdem: Man müsse die entsprechenden Bedingungen schaffen, um den Erfolg der Unternehmen zu gewährleisten.

"Als ob Sie ihr Kind Adolf nennen"

Noch immer nicht gut zu sprechen ist Gary Shapiro auf die umstrittenen und mittlerweile abgeblasenen Gesetzes-Entwürfe SOPA (Stop Online Piracy Act) und PIPA (Protect IP Act). Hier sieht der CEA-Präsident die Freiheit des Netzes bedroht und ist froh, dass der US-Kongress die Entwürfe gestoppt hat. Dabei schreckte Shapiro auch vor drastischen, wenn auch etwas schiefen Vergleichen nicht zurück: Man wolle diese Namen nie wieder hören, das sei ja gerade so, "als ob Sie ihr Kind Adolf nennen".

Verbrüderung mit der Film-Industrie

Während auf der Eröffnungs-Keynote letztes Jahr die Filmindustrie noch ein beliebtes Angriffsziel von Shapiro war, haben sich hier die Fronten offenbar beruhigt. Shapiro wurde auf der Bühne zeitweilig unterstützt von Warner-Brother-Chef Ron Sanders sowie den führenden Köpfen von Universal, 20th Century Fox, Sony Pictures und Lionsgate, also den wichtigsten Film-Studios aus Hollywood. Gemeinsam wurde der Cloud-Filmdienst Ultraviolet beworben, der jedoch nur in den USA verfügbar ist. Um neue Kunden zu locken, bekommen diese zehn kostenlose Blockbuster, wenn sie einen neuen Smart-TV kaufen. Am Ende kam dann wieder das aktuelle Shapiro-Mantra zum Vorschein: Wir werden alle Probleme gemeinsam in der Industrie lösen, die Regierung brauchen wir nicht.

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