Cybercrime

BKA: Weltweites Botnetz zerschlagen

Das BKA hat gemeinsam mit anderen europäischen Polizeibehörden ein weltweites Botnetz zerschlagen. In einem anderen Fall hat das FBI ein hohes Kopfgeld ausgesetzt, um einen mutmaßlichen Betreiber eines Botnetzes zu schnappen.
Von dpa / Marie-Anne Winter

Europol: Europäische Polizeibehörden zerschlagen weltweites Botnetz. Europol: Europäische Polizeibehörden zerschlagen weltweites Botnetz.
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Das Bundeskriminalamt hat gemeinsam mit anderen Polizeibehörden in Europa ein weltweites Botnetz zerschlagen. Zu dem Netzwerk gehörten nach Angaben des BKA 3,2 Millionen Computer. Sie seien über Links, E-Mails oder Webseiten mit der Schadsoftware Ramnit infiziert und von Kriminellen gesteuert worden, erklärten die Ermittler heute. Mit Hilfe des Computerwurms hätten Täter die Computer der Betroffenen unbemerkt übernehmen und etwa Daten für das Online-Banking stehlen können. Der Teil des Netzwerkes, der von Deutschland aus betrieben wurde, sei deaktiviert worden. Europol: Europäische Polizeibehörden zerschlagen weltweites Botnetz. Europol: Europäische Polizeibehörden zerschlagen weltweites Botnetz.
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Das BKA unterstützte damit ein Ermittlungsverfahren von Großbritannien, sagte eine Sprecherin. An den internationalen Ermittlungen waren auch Italien und die Niederlande beteiligt. Die Polizeiorganisation Europol koordinierte die Operation.

Betroffene Nutzer in Deutschland, deren Computer unter der Kontrolle der Botnetz-Betreiber waren, sollen nun informiert werden. Dafür will das BKA mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den Internet-Anbietern zusammen arbeiten. Wie viele Rechner in Deutschland infiziert worden, konnte das BKA heute nicht sagen.

FBI setzt Millionen-Kopfgeld auf russischen Hacker aus

In einem anderen Fall hat die amerikanische Bundespolizei ein gigantisches Kopfgeld ausgesetzt. Das FBI hat eine Belohnung von bis zu drei Millionen Dollar für Hilfe bei der Suche nach dem russischen Hacker Jevgeni Michailowitsch Bogatschew ausgeschrieben. Der 31-Jährige soll als Administrator das Botnetz "GameOver Zeus" betrieben haben. Er werde in Russland vermutet, erklärte die US-Bundespolizei.

In Botnetzen werden infizierte Computer für Cyberattacken zusammengeschaltet. Die Besitzer ahnen zum Teil nichts davon. "GameOver Zeus" war darauf spezialisiert, Kontodaten, Passwörter und andere Informationen aus dem Online-Banking abzugreifen. Laut FBI wurden mehr als eine Million Computer infiziert, der Schaden habe mehr als 100 Millionen Dollar betragen.

Gameover soll auch eine tragende Rolle bei der Verbreitung und Koordination der Schadsoftware CryptoLocker gespielt haben. Diese Software verschlüsselt Dateien auf infizierten Personal Computern mit dem Betriebssystem Windows. Von den ausgesperrten Eigentümern der Daten wurde dann jeweils ein Lösegeld von mehreren hundert Euro für die Entschlüsselung gefordert.

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