BKA: Weltweites Botnetz zerschlagen
Europol: Europäische Polizeibehörden zerschlagen weltweites Botnetz.
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Das Bundeskriminalamt hat gemeinsam mit anderen
Polizeibehörden in Europa ein weltweites Botnetz zerschlagen. Zu dem
Netzwerk gehörten nach Angaben des BKA 3,2 Millionen Computer. Sie
seien über Links, E-Mails oder Webseiten mit der Schadsoftware
Ramnit infiziert und von Kriminellen gesteuert worden, erklärten
die Ermittler heute. Mit Hilfe des Computerwurms hätten Täter
die Computer der Betroffenen unbemerkt übernehmen und etwa
Daten für das Online-Banking stehlen können. Der Teil des Netzwerkes, der von
Deutschland aus betrieben wurde, sei deaktiviert worden.
Europol: Europäische Polizeibehörden zerschlagen weltweites Botnetz.
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Das BKA unterstützte damit ein Ermittlungsverfahren von Großbritannien, sagte eine Sprecherin. An den internationalen Ermittlungen waren auch Italien und die Niederlande beteiligt. Die Polizeiorganisation Europol koordinierte die Operation.
Betroffene Nutzer in Deutschland, deren Computer unter der Kontrolle der Botnetz-Betreiber waren, sollen nun informiert werden. Dafür will das BKA mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den Internet-Anbietern zusammen arbeiten. Wie viele Rechner in Deutschland infiziert worden, konnte das BKA heute nicht sagen.
FBI setzt Millionen-Kopfgeld auf russischen Hacker aus
In einem anderen Fall hat die amerikanische Bundespolizei ein gigantisches Kopfgeld ausgesetzt. Das FBI hat eine Belohnung von bis zu drei Millionen Dollar für Hilfe bei der Suche nach dem russischen Hacker Jevgeni Michailowitsch Bogatschew ausgeschrieben. Der 31-Jährige soll als Administrator das Botnetz "GameOver Zeus" betrieben haben. Er werde in Russland vermutet, erklärte die US-Bundespolizei.
In Botnetzen werden infizierte Computer für Cyberattacken zusammengeschaltet. Die Besitzer ahnen zum Teil nichts davon. "GameOver Zeus" war darauf spezialisiert, Kontodaten, Passwörter und andere Informationen aus dem Online-Banking abzugreifen. Laut FBI wurden mehr als eine Million Computer infiziert, der Schaden habe mehr als 100 Millionen Dollar betragen.
Gameover soll auch eine tragende Rolle bei der Verbreitung und Koordination der Schadsoftware CryptoLocker gespielt haben. Diese Software verschlüsselt Dateien auf infizierten Personal Computern mit dem Betriebssystem Windows. Von den ausgesperrten Eigentümern der Daten wurde dann jeweils ein Lösegeld von mehreren hundert Euro für die Entschlüsselung gefordert.