18-Zoll-Riese

Asus Transformer AiO P1801 im Test: Schlepp-Tablet für zuhause

Alles doppelt: Zwei Computer mit Android und Windows 8 als Hybride
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Da es sich bei Windows und Android um zwei völlig verschiedene Betriebssystem-Architekturen mit unterschiedlichen Dateisystemen handelt, waren wir gespannt darauf, wie Asus beim Transformer AiO P1801 die Datenmigration zwischen beiden Systemen lösen würde. Die einfache Antwort lautet: Es gibt keinen gemeinsam von beiden Systemen nutzbaren Hardware-Speicher.

Asus TF AiO P1801

Asus Transformer AiO P1801 im Windows-8-Modus Asus Transformer AiO P1801 im Windows-8-Modus
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Der Nutzer hat allerdings trotzdem zwei Möglichkeiten des Datenaustauschs - ein USB-Stick fällt weg, da das Tablet nur einen Micro-USB-Port hat. Die erste Möglichkeit wäre, eine Speicherkarte zu nutzen. Diese müsste dann aus einer microSD-Karte mit Adapter auf eine "große" SD-Karte bestehen, da die PC-Station ja nur einen regulären SD-Kartenslot mitbringt. Außerdem ist natürlich ein ständiges Hantieren mit dem Adapter notwendig.

Die Konfiguration lädt also dazu ein, sich mit dem Thema Cloud Computing zu befassen. Dazu ist nicht notwendigerweise der ab dem vierten Jahr kostenpflichtige Asus-Speicher notwendig. Jeder andere Cloud-Anbieter tut es auch. Von der Arbeitsgeschwindigkeit her dürfte das die praktikabelste Variante sein - wer auf Datenschutz Wert legt, kann sich für ein deutsches Unternehmen entscheiden.

Wer braucht dieses Produktkonzept?

Netzteile von PC-Station und Tablet, Bluetooth-Tastatur und -Maus Netzteile von PC-Station und Tablet, Bluetooth-Tastatur und -Maus
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Auf seiner Homepage platziert Asus das Transformer AiO P1801 im Kreis glücklicher Familien und schreibt dazu: "Nie wieder Streit um den PC". Diese Vorstellung ist allerdings angesichts des fürstlichen Preises von 1 400 Euro etwas aberwitzig, da für die getrennte Nutzung zwingend ein zweiter Monitor für die PC-Station im Haus sein muss. Addiert man die preisliche Summe aus Standard-PC, Monitor und einem (10-Zoll-)Tablet, kommt man deutlich billiger weg als mit dem Asus Transformer AiO P1801. Ob der Zugewinn an Docking-Möglichkeit und 18-Zoll-Tabletgröße den höheren Preis tatsächlich rechtfertigt, werden Familien mit knappem Geldbeutel wahrscheinlich eher verneinen. Lüftungsschlitze an der Oberseite der PC-Station Lüftungsschlitze an der Oberseite der PC-Station
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck

Seine große Chance entfaltet das Asus Transformer AiO P1801 aber im professionellen und vor allem kreativen Bereich. Hier sind viele praktische Szenarien denkbar: Der Architekt oder technische Zeichner entwirft zuhause seine Zeichnung, kopiert sie auf das Tablet und präsentiert sie vor dem Kunden oder Bauherren auf einem ansprechend großen Gerät. Auch in Arbeitsbereichen, wo eine stetige Kontrolle des Arbeitsfortschritts in einer Gruppe gewünscht ist (wie z.B. bei Modesign, Innenarchitekten, Schmuckdesignern usw.) kann die Kombination aus "am Platz arbeiten und schnell mit großem Display woanders zeigen" sehr sinnvoll sein.

Fazit: Flexibilität für kreative Profis

Die Einzelnoten im Tablet-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,0
  • Material / Verarbeitung: 1,4
  • Bedienung / Handling: 1,3
  • Betriebssystem / Apps: 1,9
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,4
Bei Design-Innovationen ist Asus stets für eine Überraschung gut, lässt sich diese aber mitunter fürstlich bezahlen. Dies trifft in vollem Maße auf das Asus Transformer AiO P1801 zu. Der Käufer erhält einen vollwertigen Windows-PC sowie ein Riesen-Tablet, die sowohl zusammen als auch getrennt am besten stationär genutzt werden können. Denn an eine dauerhafte portable Nutzung des 18-Zoll-Tablets wird kaum jemand ernsthaft denken.

Für sein Geld erhält der Kunde aber viel Leistung und Ausstattung, auch die Anschlussmöglichkeiten und die Zusatzsoftware sind reichhaltig ausgefallen. Der einzige Patzer ist hier die Office-2010-Testversion. Besonders im professionellen und kreativen Bereich wird das Gerät sicherlich Freunde finden - für die meisten Familien wird es allerdings zu teuer sein..

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