Asus Padfone 2 im Test: Spannendes Konzept mit wenig Nutzen
Das Tablet zeigt im Alltag eine eher unangenehme Eigenschaft. Wegen dem eingeschobenen Smartphone und der dadurch unebenen Rückseite lässt sich das Padfone 2 im Tablet-Betrieb nicht flach auf den Tisch legen, und bei nahezu jeder Bewegung wackelt das Gerät hin und her wie ein Lämmerschwänzchen - auch nur einigermaßen bequemes Tippen ist so unmöglich. Das war bereits beim Vorgänger ein Problem, wenn auch ein geringeres, da das Handy hier um 90 Grad versetzt eingeschoben wurde. So lag das erste Padfone leicht keilförmig und so ein wenig stabiler auf. Die Tasten an den Seiten des Tablets brauchten zudem im Test hier und da ein wenig Nachhilfe, vor allem der Ein- und Ausschalter reagierte nicht immer beim ersten Drücken.
Flach aufliegen kann das Padfone nicht
Bild: teltarif.de
In der Hand lässt sich das neue Padfone viel angenehmer nutzen als der Vorgänger,
was vor allem am Gewicht liegt. Knapp 200 Gramm hat die
Smartphone-Tablet-Kombination abgespeckt, mit jetzt 649 Gramm lässt sich das
Gerät mit dem 10,1-Zoll-Display auch länger in der Hand halten, ohne müde Arme
zu bekommen. Leider kann das Display nicht ganz überzeugen. Zwar sind Helligkeit
und Farbdarstellung gut gelungen, die Kontraste leiden jedoch unter der nicht ganz
so hohen Auflösung von 1280 mal 800 Pixel. Zum Vergleich: Das ebenfalls von
Asus produzierte Google Nexus 7 hat ebenso viele Pixel auf einem
Sieben-Zoll-Display zu bieten, und sogar der Handy-Part des Padfone bietet eine fast
identische Auflösung bei nochmal deutlich kleinerer Bildschirmdiagonale.
Bei der Bedienung gibt es jedoch kaum Probleme, der
Touchscreen reagiert flott und präzise, auch das Umschalten zwischen Hoch- und
Querformat sowie zwischen Tablet- und Smartphone-Nutzung geht flott und problemlos
vonstatten.
Es funktioniert - und doch wieder irgendwie nicht
Die Halterung hat keine Klappe mehr
Bild: teltarif.de
Die neue Halterung für das Smartphone auf der Rückseite des Tablets ist im Vergleich
zum Vorgänger deutlich besser gelöst. Die Klappe ist weg, das Handy sitzt
trotzdem sicher wie in Abrahams Schoß. Es wird von gummierten Rippen an Ort und
Stelle gehalten, lässt sich aber auch bequem wieder heraus schieben. Am Smartphone
ist zudem nur noch ein Anschluss und nicht mehr zwei, was die Fummelei deutlich
reduziert. Auf der rein technischen Seite ist Asus der Spagat gelungen.
Tablet nimmt das Smartphone auf
Bild: teltarif.de
Trotz der technisch funktionierenden Lösung geht das Konzept des Padfone im Alltag
immer noch nicht auf. Kaum einmal ertappt man sich dabei, wirklich das Tablet-Dock
heraus zu kramen, um etwas zu surfen oder ein Spiel zu spielen. Vielleicht ist das
Smartphone auch einfach zu gut, dass man es nicht aus der Hand legen möchte, aber
ein echter Mehrwert ist im Tablet-Modus nur in wenigen Situationen zu erkennen,
beispielsweise um den Freunden ein paar Bilder zu zeigen. Praktisch immerhin ist
der zweite Akku in der Docking-Station, die das Asus Padfone 2 tatsächlich
zum Dauerläufer werden lässt - im Test war der doppelte Akku kaum kleinzukriegen.
Fazit: Gutes Smartphone, weniger gutes Tablet
Am Ende hinterlässt das Asus Padfone 2 einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits ist da dieses wirklich tolle Android-Smartphone: Gut verarbeitet, schön im Design und dazu noch ein schneller Prozessor und ein gutes Display. Hier gibt es kaum etwas zu meckern. Andererseits ist da das Tablet-Dock: Nicht ganz so gutes Display, durch die Halterung für das Smartphone Schwächen im Alltag und etwas fummelige Schalter. So richtig mag die Verbindung beider Geräteklassen trotz der Fortschritte im Vergleich zum ersten Padfone nicht überzeugen. Das gesamte Konzept funktioniert zwar technisch, macht aber im Alltag irgendwie keinen Spaß und wenig Sinn. Man ist versucht zu sagen: Schade, dass das Smartphone nicht alleine verkauft wird. Zusammen mit dem Tablet ist es nämlich eigentlich zu teuer.