Ausbau

E-Plus: Schnelles mobiles Internet wird großflächig ausgebaut

Bis Ende 2009 sollen 90 Prozent der Bevölkerung mit EDGE versorgt sein
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Wie berichtet führt E-Plus derzeit einen Testbetrieb für die GPRS-Erweiterung EDGE durch. Dabei kommen allerdings nur Kunden im Raum Hamburg in den Genuss der schnelleren paketvermittelten mobilen Datenübertragung im GSM-Netz des Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreibers. Das soll sich im Laufe des kommenden Jahres ändern, wie die E-Plus-Pressestelle auf Anfrage bestätigte.

Bis Ende März 30 Prozent Bevölkerungsabdeckung

Für Anfang nächsten Jahres plant E-Plus, mit dem über den derzeitigen Testbetrieb hinausgehenden EDGE-Ausbau zu beginnen. Bis Ende März will der drittgrößte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung mit dem GPRS-Turbo im GSM-Netz versorgen. Dabei werden im Downstream Datenraten von bis zu 220 kBit/s erreicht, während Uploads mit bis zu 110 kBit/s möglich sind.

Die weiteren Ausbaupläne sehen vor, dass bis Ende nächsten Jahres etwa 90 Prozent Bevölkerungsabdeckung erreicht werden. Damit steht EDGE in rund einem Jahr nahezu im gesamten GSM-Netz von E-Plus zur Verfügung. T-Mobile bietet EDGE bereits flächendeckend an, Vodafone hat den Standard in weiten Teilen Deutschlands eingeführt und o2 hat im Herbst mit dem Ausbau begonnen.

Parallel zum EDGE-Ausbau plant E-Plus nach wie vor für das kommende Jahr auch die Einführung der UMTS-Erweiterung HSDPA. Allerdings soll der Dienst nicht wie bei den drei anderen deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern im gesamten 3G-Netz eingeführt werden. Nur dort, wo E-Plus mit einer intensiven Nutzung mobiler Datendienste rechnet, wird der Turbo gezündet. Ursprünglich war der HSDPA-Start noch für dieses Jahr vorgesehen.

Vorreiter bei Datentarifen - Nachzügler bei der Netztechnik

Mit dem EDGE-Ausbau setzt nach seinen drei Mitbewerbern nun auch E-Plus auf die mobile Internet-Nutzung als zusätzliches Standbein neben der Telefonie und SMS-Diensten. Tariflich waren das Unternehmen sowie Zweitmarken und Discounter im E-Plus-Netz bisher schon Vorreiter für Angebote, die den Kunden die mobile Internet-Nutzung schmackhaft machen sollten. So führte E-Plus schon im Sommer 2005 eine Online-Flatrate für GPRS und UMTS zu Monatspreisen ab 39,95 Euro an. Base bietet seine Internet-Flatrate seit Anfang 2006 für 25 Euro an. Dieser Preis wurde später auch von E-Plus übernommen.

simyo, Blau und ALDI-Talk machten als erste Prepaid-Discounter die gelegentliche mobile Internet-Nutzung ohne Buchung eines Datenpakets bezahlbar. Seit dem 1. Februar 2007 berechnen die Anbieter je übertragenem Megabyte 24 Cent. Dieser Preis wird erst seit wenigen Tagen vom ebenfalls im E-Plus-Netz arbeitenden Discounter mp3.de mobile unterboten, der einen Megabyte-Preis von 19 Cent anbietet. Bei simyo und Blau gibt es seit November ein 1-GB-Datenpaket für 9,90 Euro, mp3.de mobile bietet eine Prepaid-Flatrate für 29,99 Euro an.

Kunden, die die Datendienste annehmen, beklagen jedoch bislang nicht nur die fehlende Aufrüstung des Netzes mit EDGE und HSPA, sondern auch Performance-Probleme im herkömmlichen GPRS- und UMTS-Netz. Seit mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Kapazitäts-Engpässen, wie auch Tests der teltarif.de-Redaktion unter anderem in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt am Main zeigen. Bleibt zu hoffen, dass E-Plus mit der Umrüstung des Netzes dafür sorgt, dass die Kunden die gebuchten Tarife auch wirklich nutzen können.

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