Praxis

Preisverfall bei dem DSL-Router D-Link HorstBox

Die Kombi-Hardware für Telefon und Internet offenbart im Einsatz aber Schwächen
Von Volker Bergemann / Björn Brodersen

Im Einsatz erwies sich vor allem die WLAN-Schnittstelle als Schwachpunkt der HorstBox. Der Hersteller gibt zwar die Reichweite des Funksignals mit bis zu 100 Metern innerhalb von Gebäuden sowie bis zu 300 Metern im Freien an. Im Gegensatz zum Speedport W920V schwankte jedoch im Test die WLAN-Signalstärke bei der HorstBox auffällig stark. Selbst direkt neben dem Router konnten wir auf der Anzeige des WLAN-fähigen Laptops keine volle Signalstärke ablesen. In zehn Meter Entfernung zum Router reduzierte sich die Signalanzeige um einen weiteren Balken, in rund zwanzig Metern Entfernung durch dünne Wände erreichte das WLAN-Signal das Laptop nur noch in schwacher Ausprägung.

Die WLAN-Reichweite kann der Nutzer jedoch durch den Einsatz einer leistungsstärkeren Antenne als der standardmäßig verbauten, die sich einfach abschrauben lässt, verbessern. Einen Ersatz benötigt der Nutzer vielleicht auch aus einem anderen Grund: Jedenfalls hinterlässt die externe WLAN-Antenne keinen robusten Eindruck. Die Datenübertragungsrate per WLAN-Verbindung beträgt in der Theorie bis zu 54 MBit/s, da die Standards IEEE 802.11b und IEEE 802.11g unterstützt werden. Die WLAN-Verbindung kann über die Sicherungsstandards WEP, WPA und WPA2 vor dem Zugriff durch Fremde geschützt und per Schalterdruck ein- oder ausgeschaltet werden.

Unvollständiges Handbuch

Ebenfalls verbesserungswürdig: Die vollständige Bedienungsanleitung für die HorstBox liegt nur als abgespeichertes PDF-Dokument auf einer CD vor, im ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen Handbuch fehlen gewisse Informationen für den Benutzer des Geräts. Zum Beispiel erfährt der Nutzer, der im Handbuch blättert, nichts darüber, was das unterschiedliche Blinken der Statuslampen der HorstBox anzeigt. Auch die Hotline-Rufnummer 01805 2787 für telefonische Nachfragen bei zunächst nicht lösbaren Problemen gibt D-Link nur im PDF-Dokument an. In beiden Fällen sowie im Einrichtungsassistenten im Browser wäre es wünschenswert, dass Fachbegriffe nicht einfach angeführt, sondern dem Laien auch erklärt würden.

Auch die Dokumentation kann für Verwirrung beim Nutzer sorgen. Beispiel: In den Erklärungen zu den Wahlregeln heißt es, der Nutzer könne "über Wahlregeln auch ein Preselection für einen bestimmten Anbieter" einstellen - gemeint ist natürlich nicht eine anschlussseitige Preselection sondern eine geräteseitige Voreinstellung fürs Telefonieren per Call by Call über eine Netzkennzahl zu bestimmten Anrufzielen, wie sie zum Beispiel auch bei den FRITZ!Box-Modellen von AVM möglich ist. Dass es die Möglichkeit an sich gibt, Wahlregeln festzulegen, kann jedoch helfen, beim Telefonieren Kosten zu sparen. Dabei können die Wahlregeln auch nach der Tageszeit ausgerichtet werden.

Zielgruppe: Irgendwo zwischen Einsteiger und Profi

Bei der weißen HorstBox Standard handelt es sich um einen DSL-Router mit umfangreichen Konfigurations-Möglichkeiten, die zum Teil nur sehr knapp und mit vielen, dem Laien unverständlichen Fachbegriffen erläutert werden. Zudem ist das Handbuch, welches in Papierform mitgeliefert wird, unvollständig. Echte Profis allerdings bevorzugen sicherlich einen besser ausgestatteten und leistungsfähigeren DSL-Router, auch wenn dieser teurer ist.