Themenmonat IFA&Konvergenz Test

Der DSL-Router Speedport W920V im Test

Die von der Telekom vertriebene Hardware wird von AVM hergestellt
Von Volker Bergemann / Björn Brodersen

An die DECT-Basisstation können bis zu fünf DECT- oder GAP-Schnurlostelefone angebunden werden. GAP steht für Generic Access Profile; der Standard ermöglicht das Einbinden von weiteren mobilen Endgeräten anderer Hersteller. Gespräche zwischen Familienmitgliedern von einem Mobilteil zu einem anderen sind dabei kostenlos. Voll funktionstüchtig ist nach Angaben des Herstellers die DECT-Basisstation des Speedport W920V in Verbindung mit den Mobilteilen Sinus-300i- oder Sinus 500i Pack. Bei anderen DECT-Telefonen werden Komfortmerkmale wie beispielsweise SMS und MMS nicht unterstützt. Der integrierte Anrufbeantworter, dessen Ansagetext sich leider nicht veränderbar ist, lässt sich auch mit anderen DECT-Telefonen nutzen, sofern diese Tonwahlimpulse senden. Sinus 500i Pack
Fotos: T-Home

Zusammen mit einem Telefon kann der Router Speedport W 920V im Notfall auch als Babyphone genutzt werden: Dazu wird beispielsweise ein kabelgebundenes Telefon mit zur Seite gelegtem Hörer ins Kinderzimmer gestellt, ab einer bestimmten Lautstärke im Raum klingelt das Telefon dann auf einem DECT-Mobilteil im Wohnzimmer an. Voraussetzung: Beide Telefone sind an den Speedport W 920V angeschlossen.

Der Speedport W 920V verfügt über ein integriertes Bandbreitenmanagement. Diese Funktion kontrolliert den ein- und ausgehenden Datenverkehr über DSL und stellt damit sicher, dass eine Telefonverbindung über das Internet nicht durch Surfen beeinträchtigt wird. Dafür passt der Speedport W 920V die Up- und Downloads an die jeweils verfügbare Restbandbreite an und reserviert eine konstante Bandbreite für Telefonate. DSL-Telefonieverbindungen (VoIP) werden vor Internetdatenverbindungen priorisiert. Ist die Leitungskapazität erreicht, hört der Anrufer bei der DSL-Telefonie ein Besetztzeichen.

Hilfestellung an der Hotline

Bei Problemen mit der Hardware kann sich der Telekom-Kunde an eine 01805-Hotline des Kundendienstes wenden. Ein solcher Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom kostet 14 Cent pro Minute. Nicht immer wird dem Kunden hier jedoch auch geholfen: In unserem Test weiß der gestresst klingende Hotline-Mitarbeiter der Telekom beispielsweise keine Antwort auf unsere Frage, welche Komfortmerkmale außer SMS und MMS bei Verwendung anderer DECT-Telefone entfallen. Allerdings informiert er uns während seiner Recherche über die jeweiligen Suchvorgänge, fragt sogar bei Kollegen nach und drängt uns auch nicht zu einem Kauf vollkompatiblen DECT-Telefone aus dem Telekom-Angebot. Unsere zweite Frage, auf welche Weise man die Firewall des Speedport W 920V ein- bzw. ausschalten könne, beantwortet er dagegen schnell und präzise.

Das Urteil

Der Router Speedport W 920V ist vielseitig einsetzbar, bietet sowohl Laien als auch Profis viele Funktionen und eignet sich für Haushalte, in denen mehrere Telefone an das Festnetz und mehrere PCs ans Internet angeschlossen werden sollen. Dank WLAN- und DECT-Unterstützung können die Nutzer dabei auf entsprechende Verkabelungen in der Wohnung oder im Haus verzichten. Der Speedport W 920V bietet dank WLAN N auch bei drahtloser Übertragung hohe Datenraten und kann sowohl an herkömmlichen DSL- als auch an ADSL2+- oder VDSL-Anschlüssen eingesetzt werden. Auch bei einem Wechsel des DSL-Anbieters müssen die Besitzer des Geräts nicht einen neuen Router kaufen, lediglich für SDSL-Anschlüsse benötigen sie neue Hardware. Dabei ist der Speedport W920V leicht zu installieren.

Nachteil des Telekom-Routers ist der vergleichsweise hohe Kaufpreis von 230 Euro. Selbst im Paket mit den Call&Surf-Anschlüssen Comfort oder Comfort Plus kostet der Speedport W 920V für Neukunden noch 59,99 Euro. Achten sollte man bei voller Ausnutzung der Funtkionen und Anschlussmöglichkeiten auf den Stromverbrauch: Die Leistungsaufnahme im Leerlauf mit WLAN beträgt nach Angaben des Herstellers rund 9 Watt, im Betrieb etwa 18 Watt.