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Steigende Bandbreiten und der Bedarf der Kunden

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Von Ralf Trautmann

Auch der überregional vertretene Anbieter Versatel setzt auf höhere Datenraten. Dank eines eigenen, engmaschigen Netzes sei der Anschluss von mehreren Millionen Wohnungen möglich, sagte Peer Knauer, CEO des Unternehmens, in München. Versatel sei dabei einer der wenigen Anbieter, die Gebäude direkt durch Glasfaser anbinden und hierüber die Bandbreiten erheblich steigern könnten. Für die aktuellen Bedürfnisse der Kunden sei die Anbindung über ADSL2+ aber ausreichend. Erst in drei oder vier Jahren würden durch neue Anwendungen Bandbreiten von 25 MBit/s, 50 MBit/s oder gar 100 MBit/s nachgefragt werden.

M-Net: 100 MBit/s und mehr

Der bayerische Regionalanbieter M-Net geht wie bereits vor kurzem berichtet jetzt schon einen Schritt weiter: Das Unternehmen will Kunden auf Basis eines ebenfalls eigenen Glasfasernetzes mit Breitband anbinden und so eine Datenrate von bis zu 100 MBit/s pro Haushalt ermöglichen. Die Glasfaser endet dabei im Keller, wenn zukünftig auch die Wohnungen direkt erschlossen werden, seien noch höhere Bandbreiten möglich, sagte Hans Konle, Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens. Die Anbindung erfordere lediglich minimale Baumaßnahmen im Gebäude und keine Veränderungen in der jeweiligen Wohnung.

Solche Bandbreiten seien beispielsweise für die Einrichtung von Heimarbeitsplätzen sinnvoll, aber auch Privatanwender könnten davon profitieren: So werde M-Net im Zuge des Glasfasersausbaus später auch Fernsehen über die Leitung anbieten. Neben Triple Play und HDTV seien solche Bandbreiten außerdem vor allem für Anwendungen mit einem hohen Upstream interessant, zum Beispiel für den Videoaustausch oder auch schon für Fotodienste, bei denen Bilder ins Netz geladen werden. Das klassische ADSL könne dies mit seinem geringen Upstream nicht bedienen.

Zwar ist M-net auch außerhalb von Ballungsgebieten aktiv, die sonst kein Anbieter mit Breitband anbinde, allerdings setzt das Unternehmen beim Glasfaseraufbau ausschließlich auf Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte. So soll das Glasfaserangebot erst in München angeboten und später auf bestimmte bayerische Städte ausgeweitet werden. Der Allgäu bleibe dagegen außen vor.

Kurth weist auf weiße Flecken auf der Breitband-Karte hin

So weist denn auch Matthias Kurth, der Präsident der Bundesnetzagentur, darauf hin, dass Unternehmen zwar gerne in Ballungsräumen in innovative Technologien investieren, es aber nach wie vor weiße Flecken auf der Breitband-Karte gibt. Der Unterschied zwischen "Stadt und Land" werde zunehmend kritischer. Da aber eine Breitband-Versorgung ein zentraler Faktor für mittelständische Unternehmen und Bildungseinrichtungen ist, müsse dies der Wettbewerb ändern, beispielsweise durch alternative Zugangslösungen wie WiMAX. Subventionen erteilte er eine Absage.

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