Trendwende?

Mobiles Internet: T-Mobile hofft aufs iPhone

Andere setzen auf Flatrate-Tarife und einfache Handhabung
Von Ralf Trautmann

UMTS, HSDPA und EDGE: Die Entwicklung der Standards für die mobile Datenübertragung schreitet voran, passende Endgeräte befinden sich mittlerweile in großer Zahl auf dem Markt. Doch das mobile Internet leidet bisher unter einem ganz banalen Problem: Es wird von den Nutzern in der Mehrheit noch nicht angenommen. Doch zumindest laut Günther Ottendorfer, Technikvorstand T-Mobile, soll sich dies bald ändern: Das mobile Internet stehe aktuell an einem Wendepunkt. Und seiner Ansicht nach wird das iPhone von Apple, dessen exklusiver Vermarkter T-Mobile in Deutschland ist, dem Dienst entscheidend zum Durchbruch verhelfen.

Ein Novum sei beim iPhone die Art der Integration mobiler Dienste, die Nutzung sei hier "selbstverständlich" und ohne großen Aufwand möglich, sagte Ottendorfer heute auf der Communication World am Rande der Systems in München. Zwar ermöglicht das Apfel-Handy die Breitband-Datenübertragung per Mobilfunk lediglich über EDGE, allerdings biete T-Mobile durch die flächendeckender Versorgung mit diesem Standard bis Ende des Jahres beste Voraussetzungen für die Nutzung. Zudem ständen 8 500 WLAN-Hotspots zur Verwendung mit dem iPhone bereit.

T-Mobile habe sich jedoch auch langfristig in Bezug auf die Entwicklung des mobilen Breitbandes viel vorgenommen: So sollen ab 2010 maximale Datenraten von bis zu 200 MBit/s erreicht werden. Welche Technik dafür verwendet werden soll, sei noch offen - entweder über LTE, WiMAX oder UMB. Mehr zur so genannten NGMN-Initiative lesen Sie in einem früheren Beitrag.

Flatrates bringen den Erfolg

Auch Terry von Bibra, Vice President Yahoo! Central Europe, sieht das mobile Internet als den Internetzugang der Zukunft. Studien würden dies bestätigen: So würden bis 2011 eine Milliarde Nutzer prognostiziert, davon in Europa 100 Millionen. Wichtig für die Etablierung als Massenanwendung sei neben der einfachen Funktionalität von mobilen Diensten, die sein Unternehmen zum Beispiel über Yahoo Go realisiere, auch der "Coolness-Faktor", den unter anderem das iPhone bediene. Dieses begeistere den Nutzer für das mobile Internet: Durch ein solches Gerät werde die Nutzung nicht als lästiger, mobiler Ersatz für den Online-Zugang zu Hause gesehen, sondern als Spaß empfunden.

Bei den weiteren Voraussetzung für einen Erfolg des mobilen Internets sei man zudem auf einem guten Weg: Dank gesteigerter Geschwindigkeiten sei die Nutzung erst heutzutage wirklich interessant. Auch in Bezug auf die Preise entwickle sich der mobile Internetzugang sehr positiv, allerdings sei der aktuelle Stand noch nicht optimal: Ziel müssten Daten-Flatrates als Standard-Preismodell sei.

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