Gespräch

Dolphin verspricht verbesserte Handy-Software

Windows-Mobile-Variante und Postpaid-Verfahren angekündigt
Von Ralf Trautmann /

Das Unternehmen Dolphin [Link entfernt] , Anbieter einer Art Least-Cost-Router für Handys, startete vor fast zwei Monaten zwar mit einer äußerst aggressiven Werbekampagne, hatte dann aber mit technischen Problemen zu kämpfen. Eigene Tests zeigten uns, dass die Software zum Angebotsstart noch nicht ausgereift war. teltarif.de hat dazu auf der Branchenmesse Systems in München den Dolphin-Geschäftsführer Oliver Wilps befragt.

Wilps räumte im Gespräch solche Probleme vor allem in Zusammenhang mit der Java-Version ein, diese stehe allerdings auch nicht im Kern des Geschäfts: Dolphin setze in erster Linie auf die Symbian- sowie die Windows-Mobile-Version, da sich hier durch direkte Eingriffe ins Betriebssystem umfangreichere und komfortablere Funktionen implementieren ließen. Dass die Java-Version nur eine Art "Nebenprodukt" sein soll, wird auf der Webseite allerdings nicht deutlich. Die Java-Version habe allerdings trotz eingeschränkter Funktionalität den Vorteil, auf einer Vielzahl von Endgeräten eingesetzt werden zu können, so Wilps. Wegen der größeren Reichweite setze Dolphin auch auf den Java-1.0-Standard, selbst wenn Java 2.0 leistungsfähiger sei.

Auch bei den ersten Symbian-Versionen, die für Serie 60 2nd Edition entwickelt worden waren, traten Probleme auf, die mit der neuesten Version für die 3rd Edition behoben sein sollen. Beim Communicator E90 waren anfangs bestimmte Informationen der Software auf dem Display "unsichtbar" geblieben. Bei einigen Telefonen war in der Wahlwiederholungsliste die Nummer des Berliner Einwahlservers sichtbar gewesen. Wer Bedenken habe, sich eine unbekannte Software auf sein Handy zu laden, die tief in den Wählvorgang eingreift, versuchte Wilps mit dem Hinweis zu beruhigen, dass seit Symbian Serie 60 3rd Edition nur noch von Symbian zertifizierte Software installiert werden kann und seine Software dazugehöre.

Wilps: Sechsstellige Nutzerzahl zum Ende des Jahres

Zur kritisierten Werbekampagne äußerte der Dolphin-Geschäftsführer, dass diese zwar nicht überall auf Begeisterung gestoßen sei, er damit aber die Marke Dolphin aber bekannt machen wollte. Seiner Ansicht nach sei dies gelungen: Dolphin sei auf einem gute Weg, die angepeilte sechsstellige Nutzerzahl bis Ende des Jahres zu erreichen. Wilps will beobachtet haben, dass Neukunden nach ersten Probetelefonaten mit dem Gratis-Startguthaben von 2 Euro erst einmal die nächste reguläre Handy-Rechnung abwarten, bevor sie den Dienst intensiver nutzen.

Ende des Monats will Dolphin auch eine Windows-Mobile-Variante seiner Lösung für Handys einführen. Zudem werde es in absehbarer Zeit eine Postpaid-Variante geben, um stärker in den Bereich der Business-Kunden einzusteigen. In Vorbereitung sei außerdem eine weitere Version speziell für Blackberrys, da diese verstärkt nachgefragt werde.

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