Kurzstreckenfunk

CES: Bezahlen mit dem Handy und andere RFID-Anwendungen

Neben dem Handy-Payment steht die Vereinfachung der Navigation im Handy-Menü im Vordergrund
Von

Der finnische Handyhersteller und Netzwerkausrüster Nokia zeigte in der nun zu Ende gehenden Woche auf der Consumer Electronics Show 2007 (CES) in Las Vegas nicht nur eine neue Version mit Near-Field-Communication (NFC) des bereits vor knappen einem Jahr vorgestellten Klapphandys 6131, sondern auch noch zahlreiche Anwendungsbeispiele der NFC-Technik. NFC basiert unter anderem auf der Radiofrequenz-Technik RFID, die derzeit in der Warenlogistik sehr populär ist. Anders als RFID hat die Nahfeldkommunikation allerdings eine Reichweite von lediglich wenigen Zentimetern. Die NFC-Technologie ist dabei industrieweit standardisiert, also keine Insellösung eines einzelnen Herstellers oder Netzbetreibers.

So waren am Messestand der Finnen unter anderem fünf Anwendungsbeispiele zu sehen, welche die NFC-Technologie zur Datenübertragung über Kurzstrecken in immer wieder neuen Bereichen darstellen. Dabei ging es nicht nur um den vielleicht bekanntesten Anwendungsbereich, das Bezahlen per Handy. Ebenso wurden Beispiele gezeigt, die das Benutzen des Handys durch die NFC-Technik deutlich vereinfachen sollen.

Das Handy als elektronische Geldbörse

Zwei Beispiele stellten das Bezahlen per Handy dar. Hier hat Nokia mit den beiden Kreditkartengesellschaften Mastercard und VISA zwei namhafte Partner an Bord. Erste Anwendungen aus der Partnerschaft mit VISA sollen in Kürze in Europa verfügbar sein, während die Zusammenarbeit mit Mastercard vorerst in den USA Früchte trägt. Nutzer können mit dem eigenen Handy bezahlen, indem sie ihr Gerät an der Kasse kurz vor ein Lesegerät halten, ähnlich wie man dies bislang in einigen Metropolen bereits mit Octopus [Link entfernt] oder Oyster [Link entfernt] -Karten kennt. Die Plattform wird bereits seit einigen Jahren durch Visa getestet, hieß es. Neben dem reinen Bezahlen von Kleinbeträgen, z. B. im Nahverkehr, am Kiosk oder im Cafe, werden weitere Funktionen integriert. Unter anderem sei die Bereitstellung von Features für das Online-Banking, das Micropayment im Mobilfunknetz sowie der direkte Geldtransfer zwischen zwei Handy-Nutzern geplant, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter.

Mikko Hiekkataipale, Produktmanager für die RFID-Technik bei Nokia, zeigte in den Anwendungsbeispielen mit dem neuen Nokia 6131 NFC auch unterschiedliche Sicherheitsfeatures, die in den Showcases eingebaut wurden. So ist bei der Nutzung des Handys als elektronische Geldbörse nicht nur das Berühren des Sensors notwendig, sondern auch noch eine Bestätigung des Bezahlvorganges durch den Nutzer. Dies kann ein schlichter Tastendruck "Okay", aber auch die Eingabe einer PIN-Nummer oder eine andere Authentifizierung sein. Diese Sicherheitsmechanismen kann man zudem von der Höhe der zu bezahlenden Summe abhängig machen, d. h. also etwa bei Kleinbeträgen ganz darauf verzichten, bei mittleren Beträgen reicht eine bloße Bestätigung und bei größeren Summen muss man dann einen speziellen Sicherheitscode eingeben.

NFC ist dabei vielseitig einsetzbar. Auf Wunsch der Industrie und der Endverbraucher kann man so auf einem einzigen Endgerät auch mehrere Kreditkarten, Bankkonten oder auch Vielfliegerkarten der Fluglinien unterbringen. Bei letzteren kann man die NFC-Technologie dann auch zur Identifikation und Zutrittberechtigung, etwa in der Flughafen-Lounge, nutzen.