Rückblick

Das war das Jahr 2006 im Mobilfunkmarkt

T-Mobile startete Home-Tarif, Flatrates bei allen Netzbetreibern
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Parallel mit Genion L wurde das gesamte Homezone-Produkt des Münchner Anbieters überarbeitet. Damit bietet nun erstmals ein Netzbetreiber einen Tarif auf Discounter-Niveau an. Bei der Genion Card S, so der Name des Preismodells, fallen keine monatlichen Fixkosten an und der Minutenpreis in alle Netze beträgt 19 Cent. Aus der Homezone heraus können die Kunden rund um die Uhr für 3 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz telefonieren. Damit unterbietet o2 den Homzone-Tarif von T-Mobile und Vodafone um einen Cent.

Vor der Hauptreisezeit im Sommer waren auch Auslands- und Roamingtarife erneut im Mittelpunkt des Interesses. Mit Blauworld und Just Talk International führten Blau Mobilfunk und The Phone House erste Prepaidkarten ein, mit denen Auslandsgespräche vom Handy aus für 9 Cent pro Minute möglich sind. E-Plus startete zum 1. Mai seinen Welttarif, der allerdings in vielen Fällen höhere Kosten mit sich bringt. o2 startete im Mai ebenfalls neue Roaming-Optionen, die zunächst zeitlich befristet waren und nun dauerhaft fortgeführt werden. Damit können o2-Kunden nun im Ausland für 59 Cent pro Minute mobil telefonieren. T-Mobile bietet seinen Kunden ab Januar 2007 den gleichen Minutenpreis an.

Handy-TV bislang ohne Erfolg

Handy-TV ist bislang wenig erfolgreich Rechtzeitig vor der Fußball-Weltmeisterschaft ging mit Watcha das erste Handy-Fernsehen auf Basis des DMB-Übertragungsstandards an den Start. Vermarktungspartner der MFD - Mobiles Fernsehen Deutschland war dabei zunächst der Stuttgarter Service-Provider debitel. Inzwischen werden die Programme auch von mobilcom vermarktet. Dabei bleiben die Kundenzahlen bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück. Erst einige tausend Handy-Fans haben sich bisher zu einem Watcha-Abonnement entschlossen. Der in Konkurrenz zu DMB stehende DVB-H-Standard kam über ein Pilotprojekt zur Fußball-WM nicht hinaus. Inzwischen deutet sich aber an, dass der Regelbetrieb im kommenden Jahr aufgenommen werden kann.

Großes Thema im Sommer war im Mobilfunkbereich der Verfall von Guthaben auf Prepaidkarten. Gegen o2 und Vodafone ergingen Urteile, nach denen die bisherige Praxis, dass das Guthaben nach einer gewissen Zeit verfällt, nicht rechtens ist. Beide Netzbetreiber akzeptierten die Urteile und die Kunden der Unternehmen haben inzwischen auch die Möglichkeit, sich Restguthaben auszahlen zu lassen. T-Mobile führte eine ähnliche Regelung auf Kulanz ein, E-Plus und einige Prepaid-Discounter bieten ebenfalls-Kulanz-Regelungen, wobei E-Plus für Anfang nächsten Jahres auch eine dauerhafte Lösung in Aussicht gestellt hat.

Mehrwertsteuer: Keine höheren Brutto-Preise bei E-Plus

Im Herbst galt das Hauptaugenmerk der zum 1. Januar 2007 geplanten Mehrwertsteuer-Erhöhung. Als einziger Netzbetreiber kündigte E-Plus an, uneingeschränkt in allen Tarifen die Netto-Preise zu senken, so dass sich die Brutto-Preise, die bei den Kunden schlussendlich auf der Rechnung erscheinen, nicht erhöhen. T-Mobile, Vodafone und o2 passen die Netto-Preise lediglich in ihren aktuell vermarkteten Tarifen zugunsten der Kunden an. Wer noch einen älteren Tarif nutzt, muss somit im neuen Jahr mit einer höheren Rechnung leben.

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