Handy-TV

debitel: Nur wenige Tausend Handy-TV-Abonnenten

Anbieter MFD plant Verbreitung über weitere mobile Endgeräte
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Der Mobilfunkprovider debitel hat enorme Probleme beim Handy-TV: Das Mobile-TV-Business entwickle sich derzeit zu einem großen Verlustgeschäft, berichtet die Tageszeitung Die Welt. Nur wenige Tausend Kunden hätten das "Hosentaschenfernsehen" gebucht, hieß es. debitel vermarktet das im DMB-Modus ausgestrahlte TV-Paket Watcha des Betreibers Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD). Das Angebot umfasst bislang nur vier TV-Programme, unter anderem den eigens für Handy-TV gestarteten Sender ProSiebenSat.1 Mobile und ein visuelles Hörfunkprogramm des baden-württembergischen Anbieters bigFM [Link entfernt] . Ein Ausbau ist allerdings geplant, sobald weitere Frequenzen zur Verfügung stehen.

Verbreitung über Videoabspielgeräte und Navigationssysteme

MFD will nun mit einer Drei-Säulen-Strategie den Endkundenmarkt stärken und mehr Abonnenten für Watcha gewinnen. Stützte sich die Verbreitung bisher auf die Mobilfunkdienstleister und eine Ausstrahlung über Handys, sollen schon Anfang kommenden Jahres neue Endgeräte dazukommen, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ). "Wir sind in Verhandlung mit mehreren Herstellern", sagte MFD-Geschäftsführer Jens Stender dem Blatt. Künftig sollen mobile Videoabspielgeräte mit einem DMB-Empfänger ausgerüstet werden und so das Fernsehen auf einem größeren Bildschirm ermöglichen.

Große Hoffnung setzt Stender zudem auf die Ausstattung von Navigationsgeräten mit DMB. Da Watcha über eine bundesweite Sendelizenz verfügt, könne das Netz flächendeckend ausgebaut werden und mache das Navigationsgerät zum Fernseher, hieß es. Aktuelle Staumeldungen würden über den gleichen Kanal gesendet wie das Videosignal.

Mit dem Mobilfunkbetreiber mobilcom konnte neben debitel bereits im Sommer ein zweiter Vertriebspartner für Endkunden gewonnen werden. Dabei soll es laut FTD nicht bleiben: Der Vertragsabschluss mit einem dritten Anbieter stünde kurz vor der Verkündung, hieß es.