Jugend

Software als Weihnachtsgeschenk für Jugendliche

Eltern sollten sich Zeit bei der Auswahl nehmen
Von dpa / Björn Brodersen

Eltern sollten ihren Kindern nicht einfach Computerspiele mit einer bestimmten Altersangabe zu Weihnachten schenken. Denn manche Kinder seien in ihrer Entwicklung noch nicht so weit, wie bei der Altersfreigabe vorausgesetzt wird, sagt Wolfgang Fehr, Leiter der Fachstelle Jugendmedienschutz und Medienpädagogik beim Jugendamt Köln. Deshalb seien die Altersangaben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) nur ein Anhaltspunkt.

Eltern sollten aber besser noch weitere Informationen einholen, um zu entscheiden, ob sie ihrem Kind ein bestimmtes Spiel zutrauen. Dafür reiche es nicht unbedingt, nur die Beschreibung auf der Packung zu lesen. Eltern sollten sich die Zeit nehmen, bereits vorhandene Computerspiele mit ihren Kindern zu spielen. Danach könnten sie auch besser entscheiden, wie viel Action und Gewalt ihr Kind verträgt. "Man muss sich immer angucken, ob das eigene Kind damit klarkommt", sagt Fehr.

Broschüren und Rezensionen helfen den Eltern

Das Computerprojekt Köln, ein Verbund verschiedener Jugendinitiativen, gebe jedes Jahr eine Broschüre heraus, in der 80 Spiele und Software-Titel für Kinder im Alter von vier bis 14 Jahren von Pädagogen bewertet werden, sagt Fehr. Die Initiative Schau hin! gibt weitere Tipps zum Kauf von Computerspielen. So können Eltern zum Beispiel Demo-Versionen testen, die meist auf der Internetseite des jeweiligen Spieleherstellers vorkommen.

Außerdem helfen Rezensionen in Zeitschriften und auf Internetportalen. Unerfahrene Eltern können auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung unter www.bpd.de nachlesen, was Computer- und Konsolenspiele überhaupt sind. Die kostenlose Broschüre "Spiel- und Lernsoftware pädagogisch beurteilt" kann bestellt werden beim Publikationsversand der Bundesregierung (Telefon 01805 - 77 80 90 für 12 Cent pro Minute aus dem Festnetz der T-Com, E-Mail: Publikationsversand@bundesregierung.de).

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