Mediennutzung

Kindern beim Medienkonsum Grenzen setzen

Eltern sollten versuchen, die Medienwelt ihrer Kinder zu verstehen
Von Björn Brodersen

Vielen Kindern und Jugendlichen ist nicht bewusst, dass die Nutzung und Verbreitung von bestimmten Inhalten über das Internet oder das Handy strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann oder bestimmte Jugendschutzbestimmungen verletzen. Das Strafgesetzbuch verbietet beispielsweise die Verbreitung von Videoclips mit pornografischen oder Gewalt-Darstellungen per Handy an Minderjährige. Solche gesetzlichen Vorschriften hindern manche Jugendliche aber beispielsweise nicht daran, selbst aufgenommene "Happy-Slapping-Videos" per Bluetooth-Schnittstelle auf die Mobiltelefone ihrer Freunde zu übertragen. Ebenso dürfte etlichen Jugendlichen nicht bewusst sein, welche Kosten mit der Handynutzung verbunden sind, vor allem wenn sie die Handyrechnung nicht selbst bezahlen müssen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Eltern ihre Kinder beim Gebrauch neuer Medien begleiten.

Tipps der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien

Foto: Vodafone Die falsche Mediennutzung kann, muss aber nicht zu negativen Auswirkungen bei Kindern und Jugendlichen führen. Aus diesem Grund sollten Eltern schon genau hinschauen, wenn ihre Kleinen das Handy oder den PC benutzen, Verstöße gegen aufgestellte Regeln aber nicht dramatisieren. Worauf Eltern und Erziehende in der (Medienerziehung achten sollten, erläutert die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) auf ihrer Website. Wir haben die wichtigsten Ratschläge der Erziehungsexperten für Sie zusammengefasst:

  • Eltern sollten den Kindern ein Vorbild bei der Mediennutzung sein und sie anleiten. Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist es, darauf zu achten, wie lange die Kinder neue Medien nutzen und auch welche Inhalte sie treffen. Die vorgeschriebenen Regeln sollten klar sein und eingehalten werden. Ab einem bestimmten Alter brauchen Jugendliche aber auch Freiräume.
  • Eltern sollten auf jeden Fall Interesse an den genutzten neuen Medien zeigen und ihnen unvoreingenommen gegenübertreten. Auf diese Weise nehmen die Kinder und Jugendlichen sie auch ernst, wenn sie bestimmte Inhalte negativ beurteilen und vor Gefahren warnen, und respektieren eher gesetzte Grenzen. Als Belohnung oder zur Strafe sollten Medien nicht von den Eltern eingesetzt werden.
  • Eltern sollten sich außerdem auch mit technischen Dingen wie etwa den Sicherheitsregeln neuer Medien wie zum Beispiel dem Internet vertraut machen und mit den Kindern bereden. Dazu gehört unter anderem, dass man in Chats nicht seine echten persönlichen Daten preisgibt und Fantasienamen benutzt. Technische Hilfsmittel ersetzen die elterliche Aufsicht nicht. Auch sollten Informationen darüber eingeholt werden, wie pädagogisch empfehlenswert bestimmte Inhalte sind.
  • Im Idealfall vertrauen die Kinder oder Jugendlichen ihren Eltern und kommen bei Problemen - zum Beispiel im Internet-Chat - zu ihnen. Dies wird dagegen wohl nicht geschehen, wenn die Eltern ihren Kindern andauernd Vorwürfe machen.
Im Rahmen unseres Themenspecials haben wir weitere Informationen rund ums Handy und das Internet in den Händen von Kindern und Jugendlichen zusammengetragen. In weiteren Beiträgen lesen Sie zum Beispiel mehr den richtigen Mobilfunktarifen für Kids und Teens, sicheres Internetsurfen und den Risiken durch Premiums-SMS-Dienste.