Tagung

Neue Hoffnungen für einen konsolidierten TK-Markt

Die nächste Netzgeneration muss vielen Erwartungen gerecht werden
Von Marie-Anne Winter

Gestern und heute haben wir schon über neue Entwicklungen im TK-Markt berichtet, die derzeit in Bonn auf der Internationalen Handelsblatt Jahrestagung Telekom Markt Europa präsentiert werden. Einig sind sich die anwesenden Experten, dass es zum einen eine Konsolidierung geben wird, die zu zahlreichen Fusionen und Übernahmen führen wird. Solisten werden es immer schwerer haben, wie Thomas Ganswindt von Siemens analysierte. Das Festnetz sei der Maßstabfür Qualität, die IP-Technologie der Maßstab für die Kosten. Daher müssten sich die Unternehmen an diese Erwartungen der Kunden anspassen. Aber auch Fusionen würden nicht unbedingt glücklich machen. Unterstützt werde die Konsolidierung von dem Trend zur Konvergenz. Wenn zahlreiche Dienste auf einer Plattform aufsetzen, sei eine verstärkte Zusammenarbeit unter den verschiedenen beteiligten Unternehmen die logische Folge. Für die Zulieferer bedeute das allerdings, dass es mit mehr Technik auch mehr Marktsegmente und insgesamt mehr Wettbewerb geben werde.

Auch die nächste Generation in den Mobilfunknetzen ist derzeit in Entwicklung. Die neue Infrastruktur, die unter dem Kürzel NGMN (Next Generation Mobile Networks) antritt, soll Konvergenz bieten, sicher sein, und vor allem im Mobilfunk eine echte Breitbandnutzung zu ermöglichen. Nun bestimme DSL die Erwartungen der Kunden, was Leistung und Kosten betreffe. Eigentlich sollte mit UMTS schon Highspeed zu niedrigen Kosten verwirklicht werden. Problematisch bei UMTS seien die hohen Lizenzkosten, hohe Erwartungen der Nutzer und die Konkurrenz mit anderen Technologien. Das Breitbanderlebnis werde aber mit HSDPA verwirklicht.

NGMN soll in etwa vier Jahren so weit sei. Bis dahin werde die Konvergenz weit fortgeschritten sein. Parallel müssten neue Dienste entwickelt werden, dabei müssten die beteiligten Untenehmen sich in nüchternen Kostendenken üben, wie das für Versorgungsbetriebe üblich ist und gleichzeitig das kreative Servicedenken von Unterhaltungsunternehmen an den Tag legen. Die Erlösquellen für das neue Netz könnten beispielsweise mobile Multiplayerspielen werden.