Überblick

TK-Märkte Europa: Der DSL-Boom hält an

Im Festnetz kommen die alternativen Anbieter
Von Marie-Anne Winter

Derzeit findet wie berichtet in Bonn mit der 13. Internationalen Handelsblatt Jahrestagung Telekom Markt Europa der wichtigste Branchentreff im deutschen TK-Markt statt. Anlässlich dieser Konferenz stellte Professor Dr. Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen den aktuellen Stand der europäischen Märkte und deren Entwicklungspotential vor. Allgemein kann man sagen, dass die TK-Märkte in Westeuropa ein nur noch geringes Wachstum verzeichnen, im vergangenen Jahr waren es nur 1,7 Prozent, in Osteuropa legten sie immerhin noch 5 Prozent zu. Dieser Wachstum wird vor allem vom Mobilfunkbereich getragen, der in Westeuropa immerhin noch um 3,3 Prozent auf ein Marktvolumen von 127 Milliarden Euro zulegen konnte. Damit gelten diese Märkte als "reif".

Der klassische Festnetzbereich (Telefonanschlüsse und Telefonverbindungen) dagegen schrumpfte um gut 3 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 79 Milliarden Euro, dafür konnten die Datendienste im Festnetz um 5,4 Prozent zulegen. Die Rückgangsrate im Festnetz ist im Deutschland am größten, dabei ist der Zuwachs im Mobilfunk allerdings unterdurchschnittlich. In Frankreich und Großbritannien gibt es noch immer ein Wachstum im Festnetz, beim Wachstum im Mobilfunk liegt Deutschland etwas gleichauf mit Frankreich, während Italien, Spanien und auch Großbritannien deutlich höhere Wachstumsraten verzeichnen. Zulegen konnten auch die Kabel-TV-Dienste, wenn auch das Marktvolumen mit 14,6 Milliarden Euro noch relativ gering ist.

In Osteuropa ist die Situation eine andere, hier legen im Grunde alle Märkte im TK-Bereich noch zu. Dabei sind die Ländermärkte in Polen und Rumänien gemessen an der Marktgröße und an den Umsatzwachstumspotentialen die attraktivsten. Im Festnetzbereich werden in Osteuropa Wachstumsraten zwischen 1 und 6 Prozent erwartet, im Mobilfunk sollen Raten bis zu 10 Prozent drin sein. Hier liegen Polen mit 8 und Rumänien mit 10 Prozent an der Spitze. Für Bulgarien werden auch gut 8 Prozent Wachstum prognostiziert, allerdings ist dieser Markt einer der kleinsten.

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