Überblick

TK-Märkte Europa: Der DSL-Boom hält an

Im Festnetz kommen die alternativen Anbieter
Von Marie-Anne Winter

Zwar konnte der TK-Markt in Deutschland 2005 insgesamt um nominal 3 Prozent wachsen, für dieses Jahr wird aber wegen des anhaltenden Preiswettbewerbs und der sich abzeichnenden Marktsättigung mit einem deutlichen Rückgang der Wachstumsrate gerechnet. Interessant ist, dass die alternativen Anbieter inzwischen dicht an den Ex-Monopolisten Deutsche Telekom herangekommen sind, im vergangenen Jahr vereinten die Alternativen 48,7 Prozent der Umsätze von 66,9 Milliarden Euro auf sich, während die Telekom auf 51,3 Prozent kam. Von den 48,7 Prozent der Alternativen kamen fast 63 Prozent der Umsätze aus dem Mobilfunk, immerhin 37 Prozent aus dem Festnetz. Dieser Bereich wuchs auch stärker als der Mobilfunk. Bei der Telekom ist es umgekehrt, hier kommen 27 Prozent der Umsätze aus dem Mobilfunk und noch immer 73 Prozent aus dem Festnetz, dieser Bereich schrumpfte um über 5 Prozent, während der Mobilfunkanteil um fast 7 Prozent wuchs.

Im deutschen Festnetzgeschäft konnten die Alternativen Anbieter der Telekom also Marktanteile abnehmen. Das Marktvolumen in diesem Bereich lag 37,1 Milliarden Euro, der Marktanteil der Alternativen liegt inzwischen bei 32,6 Prozent. Im Jahr 2000 lag das Marktvolumen bei 34,8 Milliarden Euro, davon bekamen die Alternativen damals nur ein Viertel ab. Dabei werden die Zuwächse der alternativen Festnetzcarrier in erster Linie durch Ortsgespräche getragen, während der Einwahlverkehr zum Internet spürbar zurückgeht. Bei den Telefonanschlüssen sieht das Bild noch anders aus, hier liegt der Marktanteil der Alternativen erst bei 8,2 Prozent.

Beim Breitband-Internet ist Deutschland noch zurück

Bei den Breitbandanschlüssen ist die Marktdurchdringung im Vergleich mit anderen westeuropäischen Ländern noch immer vergleichsweise gering ist. Nicht einmal ein Viertel der deutschen Haushalte verfügen über einen Breitbandanschluss zum Internet, während es in Frankreich und den Niederlanden etwa 34 Prozent sind und Finnland fast 35 Prozent Breitbandhaushalte vorweisen kann. Insgesamt waren Ende 2005 etwa 10,4 Millionen DSL-Anschlüsse geschaltet. Davon entfiel ein Anteil von knapp 24 Prozent auf Wettbewerber der Telekom. Allerdings ist Breitband nicht nur DSL, mittlerweile gibt es auch 240 000 Breitbandanschlüsse per Kabelmodem. Der Wachstum in diesem Bereich lag im vergangenen Jahr bei 66 Prozent; bei DSL waren es "nur" 26 Prozent.