Reise

Vorsicht Kostenfalle: MMS im Ausland können teuer werden

Auch Infodiensten zur Fußball-WM können ins Geld gehen
Von Thorsten Neuhetzki

"Was für SMS gilt, gilt auch für MMS", mag man vielleicht denken und freut sich über Bildnachrichten und deutlich längere Texte aus der Heimat. Doch das ist ein Trugschluss. Denn der Empfang von MMS im Ausland ist in der Regel kostenpflichtig und nicht gerade günstig.

Ein Beispiel: Ein E-Plus-Kunde, der im spanischen Amena-Netz eingebucht ist und eine 30 kB große MMS empfängt, bekommt diese mit stolzen 1,30 Euro in Rechnung gestellt. Trotzdem kann MMS-Messaging für einige Kunden eine günstige Alternative sein. Denn T-Mobile-Kunden zahlen beispielsweise für den Empfang einer MMS im Ausland nur 39 Cent. Das allerdings gilt zunächst nur bis zum 30. Juni. MMS im Ausland können zur Kostenfalle werden
Foto: T-Mobile

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Vodafone. Der Netzbetreiber ermöglicht es seinen Kunden, in den ausländischen Partnernetzen kostenlos MMS zu empfangen. Wer sich aber in ein Nicht-Partner-Netz einbucht, zahlt auch hier abhängig von der Größe der MMS einen nicht unerheblichen Betrag.

Anders als der SMS-Empfang kann der MMS-Empfang im Ausland aber verhindert werden. Im Menü des Handys haben Nutzer die Möglichkeit, MMS-Empfang auf ihr Heimatnetz zu beschränken oder gar ganz abzuschalten. Dies sollte vor dem Urlaubsantritt unbedingt gemacht werden. Denn schon wenn ein anderer Nutzer sich in der Zielrufnummer irrt, kann dieses für den ungewollten Empfänger teuer werden.

Vorsicht bei Infodiensten zur Fußball-WM

Diese hohen Kosten treffen wie bereits berichtet auch auf Infodienste zu, die von den Netzbetreibern angeboten werden. Gerade zur Fußball-Weltmeisterschaft werden sich viele Fußballinteressierte, die gar keinen oder nur zwischenzeitlich einen Fernseher zur Verfügung haben, diese Infodienste bestellen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Neben den Kosten für die Info-MMS, die der Netzbetreiber berechnet, kommen dann aber zusätzlich die Kosten für den Empfang im Ausland hinzu.

Wer beispielsweise während der Vorrunde im Ausland ist und sich über jedes Spiel mit einer 100 KB großen MMS informieren lässt, zahlt bei T-Mobile am Ende des zweiwöchigen Urlaubs 16,38 Euro, ein E-Plus-Kunde in Spanien je nach Netz 35,71 bis 61 Euro. Wie groß die Unterschiede im Urlaubsland zwischen den einzelnen Netzbetreibern sein können, zeigt auch der Fall eines roamenden o2-Kunden in Polen. Während bei Orange und Polkomtel 1,29 bzw. 1,68 Euro für eine ankommende 100-KB-MMS berechnet werden, sind es bei ERA GSM Polska 5,30 Euro. Auch hier empfiehlt es sich, auf Info-SMS-Dienste umzusteigen, deren Empfang in aller Regel kostenfrei ist, sieht man von den Kosten für den Info-Dienst ab. Übrigens: Abstand nehmen sollte man als Urlauber auch von den Live-Tickern in WAP-Portalen. Denn auch hier werden Roaming-Tarife für den Datentransfer berechnet.