Reise

Vorsicht Kostenfalle: MMS im Ausland können teuer werden

Auch Infodiensten zur Fußball-WM können ins Geld gehen
Von Thorsten Neuhetzki

Wie man als Urlauber oder Geschäftsreisender im Ausland günstig ins Internet kommt, haben wir bereits in der vergangenen Woche berichtet. Über diesen Weg ist es dann natürlich auch möglich, per Instant Messenger zu kommunizieren. Instant Messenger sind Programme, die auf dem PC installiert die Kommunikation mit anderen Nutzern des gleichen Messengers erlauben. Am weitesten verbreitet sind dabei ICQ, AOL Instant Messenger, MSN und Yahoo. Programme wie Trillian [Link entfernt] vereinen alle Messenger in einer Software. Die Funktionen der einzelnen Dienste ist unterschiedlich. Einige erlauben den Nutzern nur untereinander zu chatten, mit anderen kann inzwischen sogar per Internet telefoniert werden. Ein Beispiel für mobiles Messaging: Agile Messenger

Doch nur wenige Nutzer nehmen ihren Laptop oder gar Desktop-PC mit in den Urlaub. Doch auch viele Handys unterstützen mittlerweile die Instant Messenger. Dabei erfolgt die Synchronisation mit den Servern über das Handynetz, was im Ausland wie auch bei MMS zu einer Kostenfalle werden kann. In Deutschland gebuchte Datenpakete oder gar Flatrates gelten nicht im Ausland. Postiv zu erwähnen ist erneut Vodafone. Hier können sich Kunden, die mobile Dienste im Ausland intensiv nutzen wollen, ein 20 MB-Paket für 46,40 Euro buchen. Für reines Messaging im Ausland ist das allerdings deutlich zu viel.

Push to Talk: 4 Euro pro Tag für 100 Nachrichten

PTT in der Praxis.
Foto: T-Mobile
Eine weitere preiswerte Möglichkeit, Sprachnachrichten im Ausland abzusetzen, ist der Push-to-Talk-Dienst von T-Mobile. Zur Nutzung müssen beide Teilnehmer ein PTT-fähiges Handy haben. Der Dienst ermöglicht dem Kunden dann, eine bis zu 30 Sekunden lange Sprachnachricht an andere PTT-Teilnehmer abzusenden. Dabei wird aber keine Sprachverbindung aufgebaut, sondern der GPRS-Datenkanal genutzt. Allerdings wird nicht der reguläre GPRS-Preis in Rechnung gestellt, sondern ein spezieller PTT-Tarif. Dieser kostet den Kunden pro angefangene 100 Nachrichten 4 Euro. Pro 30-Sekunden-Nachricht fallen also rechnerisch nur 4 Cent an. Ankommende Nachrichten werden nicht berechnet.

Ungleich teurer sind hingegen netzunabhängige PTT-Dienste wie etwa von dialing.de. Denn hier wird kein spezieller PTT-Tarif berechnet, sondern der normale GPRS-Tarif, der im Ausland wie schon erwähnt sehr hoch sein kann.

Fazit: Unbedingt auf die Kosten achten

Die Beispiele zeigen: Der Griff zum Handy, um ein Telefonat zu führen, sollte im Ausland vermieden werden, wenn man mit einer deutschen SIM-Karte eingebucht ist. Stattdessen sollten der Urlauber, der nur kurz zu Hause Bescheid geben will, dass alles in Ordnung ist, auf SMS ausweichen. Doch auch für Messaging gilt, dass sich der Nutzer vor der Abreise über die anfallenden Kosten des eigenen Netzbetreibers im jeweiligen Urlaubsland informieren sollte, wenn er mehr als nur SMS nutzen möchte. Denn wie die Beispiele zeigen, können die anfallenden Kosten sehr unterschiedlich sein und nachträglich noch ein Loch in die Urlaubskasse reißen.