Kosten sparen

Hohe Roamingkosten durch ausländische Prepaid-SIM umgehen

Angebote sollten jedoch genau geprüft werden
Von Ralf Trautmann

Wer im Urlaub nicht ohne sein Handy auskommt, kann es in der Regel auch bei Reisen ins Ausland problemlos nutzen: Alle deutschen Netzbetreiber bieten zumindest ihren Vertragskunden die Möglichkeit, in nahezu jedem Land der Erde zu telefonieren. Aber auch mit deutschen Prepaid-Karten ist dies zunehmend möglich, wenn auch nach wie vor mit Einschränkungen. Die wichtigsten Urlaubsländer sind hier mittlerweile aber abgedeckt.

Doch auch wenn das Telefonieren mit einer deutschen SIM-Karte im Urlaub sehr einfach geworden ist, hat diese Variante einen entscheidenden Nachteil: Die Preise für das so genannte Roaming, also die Technik, mittels derer die Anrufe über ausländische Partnernetze realisiert werden, sind zum Teil sehr hoch. So kann die Nutzung des Mobiltelefons im Ausland schnell zu horrenden Kosten führen, zumal nicht nur abgehende Gespräche berechnet werden, sondern beim Angerufenen auch für eingehende Telefonate Entgelte anfallen.

Daher empfiehlt sich vor allem für Vieltelefonierer der Rückgriff auf günstige Alternativen. Eine Möglichkeit ist das Telefonieren mittels einer Prepaid-Karte eines Netzbetreibers des jeweiligen Urlaubslandes.

Prepaid-Karten in nahezu jedem Urlaubsland erhältlich

Prepaid-Karten gibt es nahezu in jedem Reiseland Zumindest in allen gängigen Reiseländern sind Prepaid-Karten erhältlich. In manchen Staaten ist der Erwerb allerdings an den Nachweis des Wohnsitzes im jeweiligen Land gebunden oder für Ausländer nur eingeschränkt möglich.

Beim Kauf gilt es zunächst zu beachten, dass die jeweilige Prepaid-SIM Telefonate nach Deutschland überhaupt zulässt. Ansonsten ist nur ein einseitiger Kontakt möglich, angerufen werden kann der Handybesitzer in jedem Fall.

Unabhängig von Urlaubsland und Anbieter funktionieren Prepaid-Karten dabei überall auf der Welt nach dem selben Prinzip: Der Kunde erhält eine neue Rufnummer im jeweiligen Mobilfunknetz sowie ein bestimmtes Startguthaben. Sollte dieses "abtelefoniert" sein, erfolgt die Wiederaufladung über eine Karte, die in der Regel in Kiosken, Tankstellen oder "normalen" Geschäften erhältlich ist. Das neue Guthaben wird dann über die Eingabe eines aufgedruckten Codes aktiviert.

Gesprächsentgelt nach Deutschland variieren stark bei ausländischen Prepaid-SIM

Ein Manko dieser Lösung liegt auf der Hand: Der Nutzer ist nicht unter seinem bekannten Mobilfunkanschluss erreichbar, zudem kann die neue Nummer Freunden und Bekannten erst aus dem Urlaub mitgeteilt werden. Zwar ist es bei einigen wenigen Anbietern möglich, die Prepaid-SIM auch von Deutschland aus über das Internet zu bestellen, dies ist jedoch zumeist teurer als ein Kauf im Reiseland selbst.

Wen die abweichende Nummer aber nicht stört, kann mit einer ausländische Prepaid-Karte vor allem bei eingehenden Anrufen auf dem Handy viel Geld sparen: So entfallen hier die hohen Roaming-Kosten komplett, zudem sind für den Anrufer aus Deutschland, auch dank der Call by Call-Vorwahlen, die Entgelte zu einer ausländischen Handynummer zum Teil sogar billiger als zu einer deutschen Mobilfunknummer.

Für abgehende Gespräche variieren die Kosten je nach Staat und Anbieter allerdings erheblich. In manchen Fällen sind daher Anrufe nach Deutschland über die deutsche SIM-Karte trotz Roaming-Entgelten günstiger als Telefonate per ausländischen Prepaid-Karte. Hier lohnt sich ein genauer Tarifvergleich.

Dies gilt auch für den SMS- und MMS-Versand: Die Kosten fallen sehr unterschiedlich aus, so dass das Verschicken mittels deutscher SIM-Karte durchaus günstiger sein kann.