Themenspecial VoIP Ratgeber

VoIP: Welches Endgerät für welchen Zweck?

Viele Endgeräte für jeden Bedarf stehen zur Verfügung
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Im Rahmen unseres Themenmonats haben wir bereits näher betrachtet, für wen sich der Einstieg in die Internettelefonie (VoIP) lohnt und was der VoIP-Interessierte dazu braucht bzw. beachten muss. Mit diesem Ratgeber wollen wir aufzeigen, welche Hardware es für VoIP gibt und welche Vor- und Nachteile die Geräte für den Nutzer haben. Zwar halten viele VoIP-Anbieter auch so genannte Softphone, also Software für die Internet-Telefonie via PC, bereit. Doch diese bindet den Nutzer während des Telefonierens an eben diesen PC. Wer aber regelmäßig Gespräche per VoIP führen will und dafür vielleicht sogar eine Flatrate einsetzt, will sicher nicht beim Telefonieren den PC einschalten oder gar mit dem Headset davor sitzen müssen. Während dies in frühen Phasen der Internet-Telefonie noch üblich war und weshalb VoIP daher auch hauptsächlich von Technik-Freaks angewendet wurde, ist VoIP dank zahlreicher Endgeräte salonfähig und somit auch für "Otto-Normal-Telefonierer" eine lohnende Alternative geworden.

Die Zahl der VoIP-fähigen Endgeräte ist im letzten Jahr sprunghaft angestiegen, so dass der Kunde hier durchaus schon aus zahlreichen Geräten das für seine Bedürfnisse Gerät auswählen kann.

Telefonieren via IP-Telefon

GrandStream GXP-2000 Welche Grundvoraussetzungen für die VoIP-Telefonie vor Ort erfüllt sein müssen, haben wir bereits in einem eigenen Ratgeber thematisiert. Ist also bereits ein DSL-Router mit einem freien Ethernet-Steckplatz vorhanden, dann ist der einfachste und schnellste Weg zur PC-unabhängigen VoIP-Telefonie die Anschaffung eines IP-Telefons. Das IP-Telefon wird dann einfach per Netzwerkkabel an den Router angeschlossen, die Zugangsdaten des VoIP-Anbieters im Telefon eingetragen und schon kann über dieses IP-Telefon über das Internet telefoniert werden. Bei einigen Telefonen muss noch die ein oder andere Einstellung vorgenommen werden, damit das IP-Telefon auch Zugriff auf das Internet erhält. Ist der eingesetzte Netzwerkrouter auf automatische IP-Adressvergabe eingestellt, dann sind auch am IP-Telefon in der Regel keine weiteren Einstellarbeiten fällig.

IP-Telefone sind äußerlich von einem herkömmlichen Festnetz-Telefon kaum zu unterscheiden. Lediglich das angesteckte Netzwerkkabel und eventuell noch ein Stromnetz-Kabel lassen vermuten, dass es sich nicht um ein Festnetz-Telefon handelt. Auch in der Bedienung unterscheiden sich die Telefone kaum voneinander. Eines der ersten IP-Telefone für den breiteren Markt war das BT-101 der Firma Grandstream. Dieses bot der VoIP-Anbieter sipgate - einer der ersten Anbieter für Internettelefonie auf dem deutschen Privatkundenmarkt - damals seinen Kunden zum Kauf an. Dieses mittlerweile schon etwas betagte Telefon reicht aus, wenn man VoIP parallel zu einem vorhandenen Festnetzanschluss sporadisch nutzen möchte oder über eine VoIP-Nummer hauptsächlich erreichbar sein will - beispielsweise in einer Wohngemeinschaft, in der ein Breitbandanschluss, aber kein eigener Festnetzanschluss vorhanden ist. Das IP-Telefon wird dann parallel zum PC an den Netzwerkrouter angeschlossen und schon kann man darüber telefonieren oder erreichbar sein.

Schnurloses VoIPen dank WLAN-Telefon

WLAN-VoIP-Phone
UTStarcom F1000
Das BT-101 bietet nur einige Grundfunktionen und kann auch nur einen VoIP-Anbieter verwalten. Es wird derzeit von einigen VoIP-Anbietern für rund 80 Euro angeboten. Will man hingegen etwas mehr Komfort bei der Bedienung und beim Telefonieren, dann kann man zu einem höherwertigen Modell greifen. Für ca. 50 Euro mehr bekommt man das Nachfolgemodell GXP-2000 Enterprise. Dieses hat ein achtzeiliges, grafisches Display mit elf Zeichen pro Zeile und kann bis zu vier VoIP-Anbieter verwalten. Bei diesem Telefon kann man also je nach Gesprächsziel auswählen, über welchen Anbieter das Gespräch geführt werden soll. Auch bei den sonstigen Ausstattungsmerkmalen kann das GXP-2000 Enterprise deutlich mehr punkten und ähnelt daher nicht nur optisch einem ISDN-Telefon.

Beide Telefone werden per Netzwerkkabel an einen Router angeschlossen. Damit ist das Telefonieren mit diesen Geräten naturgemäß nur an einem festgelegten Ort in der Wohnung möglich. Wer beim Telefonieren allerdings nicht gern an einen Ort gebunden ist, sondern sich dabei lieber durch die Räume bewegen möchte, wird beim Festnetz wohl auf ein schnurloses DECT-Telefon zurückgreifen. Diese Art der schnurlosen Telefone gibt es für VoIP derzeit noch nicht. Abhilfe schafft hier ein WLAN-fähiges VoIP-Telefon. Der Hersteller UTStarcom [Link entfernt] bietet mit dem Modell F1000 ein IP-Telefon, welches den Zugriff aufs Internet per WLAN herstellt. Wer in seiner Wohnung bereits einen DSL-Router mit WLAN sein Eigen nennt, kann mit diesem IP-Telefon die VoIP-Telefonie auch drahtlos nutzen. Auch hier wird das Gerät am WLAN-Access-Point angemeldet und die Daten des VoIP-Anbieters im Gerät selbst eingetragen. Danach kann man sich während des Telefonierens mit dem F1000 innerhalb der WLAN-Reichweite frei bewegen. Weiterer Vorteil dieses schnurlosen Telefons besteht darin, dass man es auch mitnehmen und an anderen WLAN-Internetzugängen bei entsprechenden Voraussetzungen am Accesspoint nutzen kann. Warum das nicht an allen WLAN-Zugängen funktioniert, haben wir in unserem Testbericht zum F1000 näher erläutert.