Themenspecial VoIP Ratgeber

So geht's: Der Einstieg in VoIP

Einfacher Einstieg in die Welt der Internet-Telefonie
Von Thorsten Neuhetzki

Wer sich zum Einstieg in die Internet-Telefonie entschlossen hat und auch zu dem Schluss gekommen ist, dass sich die neue Technologie für ihn lohnt, steht vor dem Problem der Umsetzung. Das Telefon in die Telefondose an der Wand zu stecken kann jeder. Doch wie kann man mit dem Telefon über das Internet telefonieren?

Grundsätzlich gibt es drei Varianten, Voice over IP zu nutzen: Per DSL am PC und Headset, per DSL und einem Telefon oder auch mobil per WLAN oder UMTS. Dabei ist die Nutzung von VoIP, wie Voice over IP abgekürzt wird, per DSL per klassischem Telefon die Art per Internet zu telefonieren, die der klassischen Telefonie am nächsten kommt. Doch selbst hier gibt es unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Und wie können VoIP-Kunden angerufen werden? Warum sind nicht alle VoIP-zu-VoIP-Gespräche kostenlos? Ist die Sprachqualität schlechter als im Festnetz? Und was gilt es beim gewählten DSL-Tarif zu beachten? Im Rahmen des Themenmonat Voice over IP wollen wir Ihnen den Einstieg in die neue Technologie erklären und anfallende Einsteiger-Fragen beantworten.

Grundsätzlich ist für die Nutzung der Internet-Telefonie ein DSL-Anschluss notwendig. Per Modem bzw. ISDN ist die Telefonie zwar in einigen Fällen möglich, macht de facto jedoch keinen Sinn, da die Sprachqualität relativ schlecht ist. Beim DSL-Tarif sollte man auf eine Flatrate zurückgreifen, da beim Telefonieren große Datenmengen anfallen, wenn die Sprache per Internet transportiert wird. Einige Provider bieten VoIP in Verbindung mit DSL an, andere VoIP-Anbieter bieten die Internet-Telefonie auch ohne DSL an, so dass auch Kunden alternativer Telefongesellschaften die Internet-Telefonie nutzen können. Je nach technischen Gegebenheiten kann der Kunde dann auf unterschiedliche Hardware zurückgreifen.

Die Hardware: All-in-One-Box, ATA-Adapter oder IP-Phone

ATA-Adapter: Gateway zwischen Telefon und Internet
Bild: QSC
Am weitesten verbreitet und am einfachsten ist die Nutzung von Internet-Telefonie per Hardware. Der Kunde kann ganz normal mit seinem bisherigen Telefon weiter telefonieren, das er an einen Adapter anschließt. Diese Variante ist auch für technische Laien sehr einfach: Einmal eingerichtet läuft die Internet-Telefonie ohne weitere Eingriffe. Den Adapter, auch als ATA-Adapter bezeichnet, haben alle VoIP-Anbieter im Sortiment, um ihren potenziellen Kunden den Einstieg in die Internettelefonie zu ermöglichen. Am einfachsten haben es Kunden, die komplett neu in den DSL und VoIP-Bereich einsteigen, denn sie bekommen oftmals teure und hochwertige Hardware stark subventioniert. Als Vorzeige-Beispiel gilt hier die Fritz! Box Fon WLAN 7050, die im freien Handel zwischen 170 und 250 Euro kostet. Beim DSL- und VoIP-Provider 1&1 gibt es das Gerät für 29,90 Euro in Verbindung mit einem Jahresvertrag. An die Box können ein ISDN-Telefon oder eine ISDN-Anlage und bis zu drei analoge Telefone anngeschlossen werden. Gleichzeitig ist die Box ein WLAN-DSL-Modem, das dauerhaft im Internet eingewählt bleiben kann, um jederzeit Internet-Telefonie zu ermöglichen. Andere Boxen des Herstellers AVM haben andere Features. In Tests der teltarif-Redaktion haben bislang alle DSL-Geräte des Herstellers gut abgeschnitten.

Wer jedoch nicht gerade einen neuen DSL-Anschluss bucht oder seinen Provider wechseln kann, muss entweder den vollen Preis zahlen, oder sich für andere, günstigere ATA-Adapter [Link entfernt] , wie ihn etwa der VoIP-Provider sipgate oder der DSL-Anbieter QSC anbieten. Die Kosten liegen bei 70 bis 90 Euro. Dieser Adapter wird per Netzwerkkabel an einen vorhandenen DSL-Router angeschlossen. Auch das bisherige analoge Telefon wird an den Adapter angeschlossen, der Adapter laut Bedienungsheft konfiguriert und schon telefoniert der Nutzer per Internet.

Hat der potenzielle Nutzer kein klassisches Telefon oder möchte für die Internet-Telefonie ein eigenes Telefon nutzen, so kann er sich ein IP-Telefon zulegen. Auch diese Geräte werden von einigen Anbietern an die Kunden verkauft. Sie können nur per Internet telefonieren und werden ebenfalls per Netzwerkkabel an das DSL-Modem angeschlossen. Eine Nutzung des Telefones über die klassische Festnetzleitung ist nicht möglich.