Ausland

Russlands Mobilfunkkonzerne glänzen mit Gewinnen

Unternehmen verzeichnen mehr Neukunden aber weniger Umsatz pro Kunde
Von Björn Brodersen

Russlands Mobilfunkkonzerne glänzen weiterhin durch starkes Wachstum und satte Gewinne. Wichtigster Faktor ist dabei weiterhin die Neukundenzahl. Die beiden Marktführer Mobile Telesystems (MTS) und Vimpel-Com [Link entfernt] konnten im vergangenen Jahr ihre Abonnentenzahlen deutlich erhöhen, während der Umsatz pro Kunde dagegen sank. Das berichtet das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe. Schon im vergangenen Jahr bemerkten Branchenexperten, dass Russlands Mobilfunkunternehmen immer mehr Neukunden anwerben, aber wenig Umsätze mit Mobilfunkgesprächen machen.

Vimpel-Com konnte für 2003 einen Rekord vermelden: Der Umsatz des zweitgrößten Mobilfunkers im Lande stieg um 73,8 Prozent auf 1,34 Milliarden US-Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro), der Reingewinn um 80,6 Prozent auf 129,6 Millionen US-Dollar. Mit insgesamt 11,44 Millionen Kunden hat das Unternehmen seine Abonnentenzahl mehr als verdoppelt. Der Umsatz pro Kunde sank bei Vimpel-Com im Jahresdurchschnitt von 18,30 auf 13,60 US-Dollar pro Monat.

Ähnliche Gewinnsprünge machte dem Handelsblatt zufolge der Marktführer MTS, der gestern seine Bilanz vorlegte: Der Umsatz des größten Handynetzbetreibers in Osteuropa wuchs im Jahr 2003 um 87 Prozent auf 2,55 Milliarden US-Dollar, der Gewinn um 86,6 Prozent auf 152,7 Millionen US-Dollar. Die Zahl der MTS-Kunden in Russland, der Ukraine und Weißrussland stieg von 6,64 Millionen auf 16,72 Millionen. Auch hier ging im vergangenen Jahr der durchschnittliche Umsatz pro Kunde zurück, von 22,90 auf 17,10 US-Dollar im Monat. An MTS ist die Deutsche Telekom zu einem Viertel beteiligt.

Insgesamt besitzen nach Angaben des Mobiltelefon-Vertreibers Euroset inzwischen 35,8 Millionen der 147 Millionen Russen ein Handy. In diesem Jahr soll die Zahl der Handy-Nutzer Schätzungen zufolge auf 55,9 Millionen steigen.

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