Konflikt

"Tagesspiegel": Telekom greift Maut-Partner an

Telekom hat nichts gegen die geforderte Offenlegung der Verträge
Von dpa / Marie-Anne Winter

Nach der Pannenserie um die Einführung des Mautsystems für Lkw droht jetzt Streit zwischen den Industriepartnern DaimlerChrysler und Deutsche Telekom. Nach Informationen des Tagesspiegel (Samstagausgabe) werden in der Telekomführung Forderungen nach personellen Konsequenzen bei der Betreiberfirma Toll Collect immer lauter. "Es muss auch zu personellen Konsequenzen kommen", heißt es in den Kreisen. Vor allem Toll-Collect-Aufsichtsrat und Daimler-Manager Klaus Mangold und Geschäftsführer Michael Rummel stehen im Zentrum der Kritik. Bei Toll Collect löst das Verwunderung aus. "Es gibt keinen Streit", sagte ein Sprecher dem "Tagesspiegel". Telekom-Vorstand Josef Brauner und Mangold "arbeiten hervorragend zusammen".

Verschärft wurde der Konflikt zwischen den beiden Konzernen in dieser Woche durch das Hin und Her um die von den Parlamentariern geforderte Offenlegung der Verträge. Die Telekom hat keine Einwände, die Verträge zu öffnen. Auch BDI-Präsident Michael Rogowski sagte dem "Tagesspiegel": "Nach meiner Meinung könnte man die Verträge offen legen. Das ist aber Sache der Vertragspartner." Rogowski wertet die Mauteinführung bislang als "eine Blamage".

Was Haftungs- und Terminfragen betrifft, agierte das Maut-Konsortium im Ausland offenbar vorsichtiger als in Deutschland. Im Frühjahr 2002 nahm Toll Collect auch an der Ausschreibung des Mautsystems für Österreich teil, kam jedoch nicht einmal in die Schlussrunde. Marc Zimmermann, Sprecher der staatlichen Asfinag, sagte dem "Tagesspiegel": "Toll Collect wollte zwar das Mautsystem zum 1. Januar 2004 hinstellen, aber nicht garantieren, dass es läuft." Auch auf Haftungsansprüche habe sich das Unternehmen nicht einlassen wollen.

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