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3U erwartet steigende Gebühren für Ortsgespräche

Trübe Stimmungslage skizziert
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3U Telecom rechnet mit einem baldigen Anstieg der aktuell niedrigen Gebühren bei Ortsgesprächen. Der Vorstandschef des Eschborner Anbieters Udo Graul, äußerte in einem langen Interview gegenüber der Berliner Zeitung vom Samstag, dass die Preise für Call-by-Call-Gespräche im Ortsnetz bald wieder kräftig steigen werden. Die Telekom werde auch zukünftig den Telefonmarkt in Deutschland beherrschen, da die neuen Preise für Ortsgespräche nicht ausreichen, weitere Kunden in Deutschland zu einem Anbieterwechsel zu bewegen.

"Es gibt bei unseren Mitbewerbern viele Dumpingangebote, die selbst ohne den jetzt von der Regulierungsbehörde verordneten Aufschlag nicht kostendeckend gewesen wären", so kommentiert Graul die aktuellen Angebote von 01051 Telecom und Tele2, die rund um die Uhr (01051) bzw. am Wochenende und abends an Werktagen (Tele2) Gespräche für einen Cent pro Minute und darunter anbieten. Die Regulierungsbehörde hatte am vergangenen Dienstag einen zeitlich begrenzten Investitionsaufschlag von 0,4 Cent pro Minute gültig vom 1. Juli bis 30. November beschlossen. teltarif.de berichtete seinerzeit umfangreich, unter anderem mit einem zusätzlichen Editorial. Kostendeckende Call-by-Call-Angebote im Ortsnetz werden künfig mindestens 1,5 Cent pro Minute in der Nebenzeit und 2 Cent tagsüber an Werktagen kosten, so Graul weiter in der Berliner Zeitung.

3U wolle aktuell nicht weiter in den Preiskampf einsteigen, da nicht zuletzt mehr als die Hälfte der Kunden, die Gespräche über die Netzkennzahl 01078 im Netz der 3U führen, mit dem Eschborner Unternehmen einen Pre-Selection-Vertrag abgeschlossen haben. 3U bietet vielmehr nun auch Ortsgespräche an, um ihren Kunden ein Gesamtangebot aus günstigen Fern-, Handy- und Lokaltarifen anbieten zu können.

Andere Wettbewerber äußerten sich bereits am vergangenen Dienstag unmittelbar nach Bekanntgabe des RegTP-Beschlusses gegenüber teltarif.de. Dabei kam ein uneinheitliches Bild zu Tage. Während 01051 und Tele2 von einem "harten Schlag gegen den Wettbewerb" sprachen und rechtliche Schritte gegen die Preiserhöhung prüfen, äußerte sich freenet erfreut, dass sich der "Wilde Westen" im Ortsnetzbereich auflösen werde und sich danach nachhaltige Geschäftsmodelle durchsetzen können. Weitere ausführliche Meinungen entnehmen Sie bitte unseren Meldungen vom Dienstag und Mittwoch.