Teurer

Regulierungsbehörde genehmigt Aufschlag für Ortsnetzgespräche

Call by Call im Ortsnetz kostet die Telekom-Wettbewerber ab Juli 0,4 Cent/Min. mehr
Von dpa / Hayo Lücke

Für die Wettbewerber der Deutschen Telekom wird die Bereitstellung von Diensten im Ortsnetz künftig teurer. Die Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) genehmigte heute mit Wirkung zum 1. Juli einen Aufschlag auf die Zuführungsleistung der Telekom im Ortsnetz in Höhe von 0,4 Cent pro Gesprächsminute. Damit müssen die Wettbewerber für Call-by-Call-Gespräche Schnitt als Vorleistung rund 1,3 Cent (netto) je Minute an die Telekom abführen. Ein Aufschlag für Ferngespräche oder die Internet-Einwahl wurde hingegen abgelehnt.

Zugleich senkte die oberste Aufsichtsbehörde über den Telekom-Markt zum 1. Mai den Mietpreis für den Teilnehmeranschluss um gut 5 Prozent auf 11,80 Euro. Das ist der Preis, den die Wettbewerber für die vollständige Anmietung eines Telefonanschlusses an die Telekom bezahlen müssen. Der Bonner Marktführer hatte eine Erhöhung auf 17,40 Euro beantragt.

"Im europäischen Vergleich liege Deutschland mit den jetzt getroffenen Entscheidungen im guten Durchschnitt", erklärte der Präsident der Regulierungsbehörde Matthias Kurth. "Der neue TAL-Preis ist ein sachgerechter und kostenorientierter Preisgarant für einen langfristig angelegten Wettbewerb im deutschen TK-Markt".

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) bezeichnete die Maßnahme dagegen als unzureichend. "Aus unserer Sicht wird die Kosten-Preis-Schere durch die Senkung der TAL-Miete nicht aufgehoben", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner der dpa. Die Wettbewerber bezahlten für das blanke Kabel immer noch mehr als die Endkunden der Telekom für den Telefonanschluss.