Wettbewerber uneins über Entscheidung der Regulierungsbehörde (aktualisiert)

Kaum war die Verlautbarung der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation heute abend veröffentlicht, schon meldeten sich erste Konkurrenten mit ihren Statements zu Wort. Arcor-Chef Harald Stöber bezeichnete einerseits die Verbilligung der Teilnehmeranschlussleitung als "richtigen Schritt", andererseits lehnt Arcor die Erhöhung der Durchleitungsgebühren um bis zu 30 Prozent ab. "Es kann nicht sein, dass Wettbewerber das vom Regulierer konstatierte Anschlussdefizit der Deutschen Telekom mitfinanzieren."

Der Deutschland-Chef von Tele2, Roman Schwarz, äußerte sich verärgert gegenüber teltarif.de und stellt offen die Frage: "Will die Wettbewerbsbehörde den Weg zurück zum Monopol?" Im für die Wettbewerber schlimmsten Falle war insgesamt von einer Preiserhöhung von maximal 0,2 Cent ausgegangen worden. Tele2 will den Beschluss nach dessen Veröffentlichung ausgiebig, u. U. auch auf rechtlicher Ebene, prüfen. "In allen anderen europäischen Ländern sinken die Preise der Zuleitung, nur in Deutschland nicht. Dies ist aus Wettbewerbsgründen nicht hinnehmbar!"

freenet.de hingegen begrüßt die Beschlüsse der RegTP. Eckhard Spoerr, Vorstandsvorsitzender der freenet.de AG, bezeichnet diese als ausgewogene Entscheidungen, die dem Wettbewerb genügend Spielraum lassen, sich zu entwickeln. Speziell die ablehnende Haltung der RegTP gegenüber Preisaufschlägen im Fernbereich und beim Internetzugang werden beim Hamburger Unternehmen begrüßt. "Damit wird sich der 'Wilde Westen' im Ortsnetzbereich schnell auflösen, und nachhaltige Geschäftsmodelle werden sich durchsetzen", bekräftigt Spoerr und spielt dabei offen auf die derzeitigen Preisbrecher-Angebote von 01051 Telecom, diversen Tochtergesellschaften von 01058 und Tele2 an.

Weitere betroffene Unternehmen waren leider heute abend nicht erreichbar. Ein Einschätzung von teltarif.de zur Entwicklung des Marktes in den kommenden Monaten finden Sie hier.