Weniger Regulierung

Telekom beantragt Ende der Regulierung für weitere Auslandsmärkte

Unternehmen will Preise für Telefondienste nach Japan und Australien frei gestalten
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom will künftig ihre Preise für Telefondienste von Deutschland nach Japan und Australien frei gestalten können. Entsprechende Anträge liegen bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) vor. Das sagte Matthias Kurth, Präsident der obersten Aufsichtsinstanz über den deutschen Telekommunikationsmarkt, am Montag auf einem Forum über Marktabgrenzung und -beherrschung in Bonn. Die Behörde hatte den Bonner Ex-Monopolisten im Februar dieses Jahres aus der Regulierung für Gesprächsverbindungen in die Türkei entlassen.

Als Marktführer muss die Telekom anders als ihre Wettbewerber ihre Preise stets von der Regulierungsbehörde genehmigen lassen. Abgelehnt hatte die Aufsichtsinstanz bereits den Antrag der Telekom, auch für die USA und Dänemark aus der Regulierung entlassen zu werden. Inzwischen habe das Unternehmen auch eine Marktbeherrschung für Telefondienste nach Russland, Weißrussland, der Ukraine und Kasachstan bestritten, sagte Kurth weiter.

Ob die Telekom mit ihrem neuerlichen Antrag erfolgreich sein wird, ist ungewiss. Es werde zu prüfen sein, ob ein einzelnes Zielland als eigener sachlich relevanter Markt anzusehen sei, betonte Kurth. Die Entlassung der Telekom aus der Regulierung von Telefondiensten in die Türkei hatte Kurth seinerzeit damit begründet, dass das Unternehmen nur über einen geringen Marktanteilsvorsprung zum nächsten Wettbewerber verfüge.

Mehr zum Thema Ukraine