iCloud

Test: iCloud synchronisiert Daten auf Apple-Geräten und am PC

Nicht alle Dienste arbeiten zum Start des MobileMe-Nachfolgers zufriedenstellend
Von Mirko Schubert /

Viele Nutzer, die von einem MobileMe-Account zu iCloud gewechselt sind, klagen über Probleme beim Aktivieren der Backup-Funktion von iCloud. Auch die Synchronisation der Daten mit anderen Geräten schlägt in vielen Fällen fehl. Wer die Synchronisation mit iTunes über WLAN nutzt, bekommt des Weiteren gelegentliche Fehlermeldungen zu Verbindungsproblemen. iCloud-Speicherplatz nachkaufen iCloud-Speicherplatz nachkaufen
Foto: teltarif

Datenblätter

Der technische Support von Apple weiß derzeit noch keinen Rat zu diesen Schwierigkeiten und schiebt die Fehler auf die noch gelegentlich auftretenden Serverprobleme. Im Test stellte sich jedoch heraus, dass es sich nicht um die Server zur Aktivierung des iCloud-Backups handeln kann. Stattdessen sollte der Anwender die E-Mail-Einstellungen auf dem iPhone oder iPad unter die Lupe nehmen.

Oftmals wurden die auf dem Mac eingerichteten E-Mail-Adressen bei der Aktualisierung von iOS und der ersten Synchronisation mit iTunes auf den mobilen Geräten übertragen. Nach der Einrichtung von iCloud befinden sich unter "Einstellung - Mail, Kontakte, Kalender" nicht nur der iCloud-Account, sondern auch der vorherige MobileMe-Account.

Da beide E-Mail-Accounts nach dem Umzug zu iCloud die gleichen Zugangsdaten enthalten, kommt es bei der Synchronisation und dem Einrichten des iCloud-Backups zu Schwierigkeiten. Sobald der alte MobileMe-Account entfernt wird, treten keinerlei Fehlermeldungen mehr auf. Wer iCloud noch nicht eingerichtet hat, kann diese teils undokumentierten Fehler bei der Aktualisierung auf iOS5 fast gänzlich ausschließen.

Nach den Mac-OS-X-Update für iCloud gab es im Test zudem Probleme bei der Nutzung des zuvor eingerichteten Microsoft-Exchange-Kalenders. Oft wurden Termine nur noch als lokal auf dem Rechner, aber nicht im Exchange-Postfach gespeicherte Ereignisse erkannt. Um dieses Problem zu lösen, haben wir in iCal den Exchange-Zugang gelöscht und neu eingerichtet. Seitdem lässt sich der Kalender wieder ohne Probleme nutzen.

iCloud-E-Mail-Adressen werden oft als Spam identifiziert

Backup für iPhone, iPad und iPod touch Backup für iPhone, iPad und iPod touch
Foto: teltarif
Nicht zuletzt beklagen iCloud-Nutzer, dass abgehende E-Mails, die mit der @me.com-Adresse verschickt werden, von Freemail-Anbietern wie GMX und web.de als Spam erkannt und entsprechend einsortiert werden. Hierfür ist bislang keine Lösung in Sicht, außer für abgehende elektronische Post eine andere Adresse und einen anderen SMTP-Server zu verwenden.

Am iPhone, iPad und iPod touch können bei der iCloud-E-Mail-Adresse zwar alternative SMTP-Server eingerichtet werden. Der primäre Server lässt sich allerdings nicht ändern. Eine Möglichkeit wäre die manuelle Konfiguration des E-Mail-Postfachs, unabhängig vom iCloud-Account. In diesem Fall wird der Posteingang auf den IMAP-Server von Apple (je nach E-Mail-Adresse p01-imap.mail.me.com oder p02-imap.mail.me.com) konfiguriert, während für abgehende elektronische Post der Server eines anderen Dienstleisters - beispielsweise von der eigenen Domain - eingerichtet werden kann. Eingehende E-Mails werden auch auf diesem Weg in Echtzeit auf den Handheld gepusht. Die Filtermöglichkeiten für iCloud-E-Mails sind noch rudimentär. Ob und wie das Spam-Filter arbeitet, muss die Praxis zeigen.

iCloud kein Ersatz für Microsoft Exchange

Abzuwarten bleibt, wie sich iCloud im Alltag bewährt. Beim Vorgänger MobileMe beklagten Anwender immer wieder technische Probleme. Zudem ist der Funktionsumfang gegenüber anderen Synchronisationsdiensten wie Microsoft Exchange, Google Mail oder Windows Live stark eingeschränkt. Die Probleme zum Start des neuen Angebots sind ebenfalls unschön, zumal Apple nicht gerade als Anbieter von Geräte-Schnäppchen bekannt ist.

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