Betriebssystem

Android 12: Google schickt Apps in den "Winterschlaf"

Mit einer Art "Winter­schlaf" für selten genutzte Apps will Google mit Android 12 Spei­cher­platz auf den Smart­phones einsparen. Im Februar könnte die erste Vorschau-Version des neuen Betriebs­sys­tems erscheinen.
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Android 12 bringt Winterschlaf für Apps Android 12 bringt Winterschlaf für Apps
Fotos: Google/teltarif.de, Montage: teltarif.de
In wenigen Wochen bereits könnte Google die erste Entwickler-Vorschau­ver­sion von Android 12 veröf­fent­lichen. Auf der Xda-Deve­lopers-Webseite gibt es schon jetzt Hinweise auf eine Funk­tion, die die neue Vari­ante des Android-Betriebs­sys­tems mit sich bringen wird. Hinweise zu einer Art "Winter­schlaf" für Apps sind den Angaben zufolge im Quell­code des Android Open Source Project (AOSP) aufge­taucht.

Die Funk­tion stellt offenbar ein Pendant zur Funk­tion "Apps ausla­gern", die Apple schon vor geraumer Zeit für das iOS-Betriebs­system einge­führt hat. Anwen­dungen, die der Besitzer des Smart­phones oder Tablets schon seit einiger Zeit nicht mehr genutzt hat, werden dabei in einen erwei­terten Ruhe­modus geschickt, bis das jewei­lige Programm wieder aktiv einge­setzt wird.

Opti­mie­rung für Spei­cher­platz und Akku­ver­brauch

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Fotos: Google/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Durch den "Hiber­nation-Modus" wird RAM-Spei­cher frei­gegeben, den die Appli­kation norma­ler­weise belegt. Die jewei­lige App würde auch keine Akku­kapa­zität durch Hinter­grund-Akti­vitäten mehr verbrau­chen. Vermut­lich kann die Anwen­dung auch keine neuen Funk­tionen mehr akti­vieren, bis der Handy-Besitzer das ausdrück­lich möchte. Nicht bekannt ist, wie lange eine App vor dem "Winter­schlaf" bewahrt wird.

Bei Apple heißt es zum vergleich­baren iOS-Feature, dass unge­nutzte Apps nur dann ausge­lagert werden, wenn wenig freier Spei­cher­platz verfügbar ist. Zudem würden die Daten und Doku­mente des Nutzers erhalten bleiben. Wenn eine betrof­fene Anwen­dung erneut instal­liert wird, sollten alle Einstel­lungen demnach noch verfügbar sein.

Viele Details noch offen

Wie es weiter heißt, gibt es noch keine weiteren Infor­mationen zum Winter­schlaf für selten genutzte Apps. So ist es beispiels­weise unklar, nach welchen Krite­rien die Funk­tion greift und ob ein Anwender das - wie unter iOS - mögli­cher­weise verhin­dern kann. Unklar ist außerdem, wie der erwei­terte Ruhe­zustand erreicht wird und inwie­weit Nutzer darüber infor­miert werden, wenn eine App betroffen ist.

So gut der Vorstoß von Google auch gemeint ist: Der Kunde sollte zumin­dest die Gewalt darüber haben, ob die Funk­tion greift oder nicht. Proble­matisch ist der "Hiber­nation-Modus" mögli­cher­weise für Messenger, die nur selten genutzt werden, über die der Anwender aber dennoch erreichbar sein möchte. Auch Apps, von denen nur Push-Benach­rich­tigungen empfangen werden, aber nur selten geöffnet werden, könnten so plötz­lich ihren Dienst versagen.

Verbes­serungen könnte Android 12 für den Zugang zu alter­nativen AppStores mit sich bringen.

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