Überblick

Alternative Smartphone-Betriebssysteme: Das leisten Ubuntu, Cyanogen & Co.

Abseits der großen Platzhirsche gibt es auch einige kleine Ökosysteme, die in einigen Aspekten den OS-Riesen sogar überlegen sind.
Von Daniel Rottinger

Android-Derivate: Cyanogen, Custom-ROMs & Co.

Android ist ein Open-Source-Betriebssystem, bei dem (theoretisch) jeder den Programmcode nutzen oder ändern kann - den Quellcode finden Interessenten im Android Open Source Project (AOSP). Google wiederum ergänzt diesen offenen Code durch proprietäre Software (Google-Apps oder die Cloud-Infrastruktur, mit der Push-Nachrichten verteilt werden) und lizenziert das Gesamtpaket als Android an Hersteller.

Basierend auf der AOSP-Plattform gibt es jedoch einige Android-Abkömmlinge. CyanogenMod ist wohl die bekannteste so entstandene Firmware. Für viele Smart­phones steht das Android-Derivat zum Download bereit, wobei sich die Installationswege oft unterscheiden. Für Hardware-Hersteller gibt es die Möglichkeit, das - gegenüber CyanogenMod - erweiterte Cyanogen OS als Betriebssystem für ihre Smart­phones zu nutzen.

Das wohl spannendste Feature von Cyanogen ist der Privacy Guard: Dieser erlaubt es, Apps einzelne Rechte zu entziehen. Soll die Taschen­lampen-App also keine kostenpflichtigen Premium-SMS mehr verschicken oder auf das Adressbuch zugreifen dürfen? Kein Problem - denn im Gegensatz zu früheren Android-Fassungen kann der Nutzer diese Möglichkeiten wirkungsvoll verhindern.

Cyanogen
vorheriges nächstes 2/8 – Bild: Cyanogen
  • Nutzer können zwischen unterschiedlichen Ökosystemen wählen
  • Cyanogen
  • Silent OS
  • Sailfish OS
  • Blackberry 10
CyanogenMod lässt sich auf vielen Smart­phones installieren - eine Liste offiziell unterstützter Smart­phones gibt es auf der Download-Seite des Projekts [Link entfernt] . Gerade weit verbreitete Smart­phones, Nexus-Geräte oder bei Entwicklern beliebte Handys erhalten so zum Teil noch Jahre nach dem Verkaufsstart eine neue Android-Version. Experimentierfreudige Nutzer können beispielsweise das Android 6.0 basierte CyanogenMod 13 auf einem Motorola Razr aus dem Jahr 2011 installieren. Besonders schnelle Updates sind bei CyanogenMod aber nicht garantiert - denn die Entwickler-Community muss die Software natürlich an die einzelnen Devices anpassen.

Wer sich also von der Hersteller-Firmware verabschieden möchte, könnte durchaus seine Kaufentscheidung davon abhängig machen, ob ein guter CyanogenMod-Support für das gewünschte Device vorhanden ist. Da für die Installation von Cyanogen aber meist ein Rootzugriff und eine eigens geflashte Recovery nötig ist, könnte es jedoch sein, dass der Hersteller keine Garantierechte mehr gewährt. Und die Software selbst garantiert ebenfalls keinen reibungslosen Betrieb.

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