200-Euro-Smartphone

Acer Liquid E700 Trio im Test: Drei SIM-Karten und starker Akku

Drei SIM-Karten in einem Gerät - das klingt erst einmal gut, doch wie schlägt sich das Acer Liquid E700 insgesamt im Test? Wir haben dem kommunikationsfreudigen Smartphone im Test auf den Zahn gefühlt.
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Beim Scrollen durch die Homescreens und Menüs des Acer Liquid E700 sind uns keine Ruckler oder Verzögerungen aufgefallen. Der MediaTek MT6582 Quad-Core-Prozessor mit 1,30 GHz Taktfrequenz ist insofern ein durchschnittlich guter Allround-Prozessor, von dem man allerdings nicht zuviel Leistung erwarten sollte. Dies äußert sich schon gefühlt beim Starten von Apps, was der Prozessor langsamer erledigt als seine leistungsstärkeren Konkurrenten, die in High-End-Smartphones verbaut sind.

Weinrotes Cover liegt gut in der Hand Weinrotes Cover liegt gut in der Hand
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Schlussendlich zeigte sich die schwache Leistung des Prozessors im Test mit den Benchmarkprogrammen Antutu und 3DMark. Gerade bei 3DMark lief kaum einer der Tests flüssig, insbesondere die anspruchsvollen Render-Tests musste man auf dem Acer Liquid E700 eher als Dia-Show interpretieren.

Die nackten Benchmarkwerte sind ja nicht das Maß der Dinge, vor allem nicht bei einem 200-Euro-Gerät. Aber die durchschnittliche Bildrate von nur 19 Bilder pro Sekunde spricht natürlich Bände: Als Spielgerät taugt das Smartphone damit nicht. Die Leistung ist prinzipiell mit der von Einsteiger-Smartphones um 100 Euro vergleichbar. App-Menü beim Liquid E700 App-Menü beim Liquid E700
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Damit stellt sich aber die Frage: Lohnt es sich, für die Triple-SIM-Funktionalität 100 Euro Aufpreis zu bezahlen? Wer sie unbedingt haben möchte, wird dies ohne Zweifel investieren, wer aber nur ein ordentliches Einsteiger-Gerät sucht, bekommt die restlichen Funktionen anderweitig günstiger, denn auch bei Display und Kamera muss der Nutzer Abstriche machen.

Display und Kamera nur Einstiegsklasse

"Sie können Videos und Bilder in all ihrer Pracht ansehen", schreibt Acer auf der Homepage zum Liquid E700. Bezüglich der Farben stimmt das unserer Auffasung nach schon - wie weiter oben schon geschrieben bei der Auflösung aber leider nicht. 1280 mal 720 Pixel löst das Display maximal auf, was bei einem 5-Zoll-Display für heutige Verhältnisse schon wenig ist. Das Ergebnis: Icons und Schriften wirken manchmal etwas ausgefranst. Für die Darstellung eigener Schnappschüsse oder Smartphone-Videos ist das Display okay, anspruchsvollere Mediennutzer müssen allerdings mehr investieren.

Testfoto mit dem Liquid E700 Testfoto mit dem Liquid E700: Ordentliche Farben, aber ausgefranste Übergänge
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Die eingebaute 8-Megapixel-Haupt­kamera ist für Gelegenheits- und Hobby-Fotografen geeignet. Obwohl die Kamera-Software viele Konfigurationsoptionen wie zum Beispiel zwei Nachtmodi, HDR, Panorama, Best Shot, Bright Magic, Smile Shutter, Multi Angle, Schwarzweiß, Sepia und andere bietet, ist die Bildqualität in der Grundeinstellung maximal Einsteigerklasse. Bei guten Lichtverhältnissen stellt die Kamera Farben einigermaßen naturgetreu dar, doch bereits hier konnten wir ausgefranste Übergänge feststellen. Bilder bei schlechtem Licht haben ein sehr hohes Bildrauschen, wobei aber auch hier die Farben noch einigermaßen gut zu erkennen sind. Dasselbe Ergebnisse zeigte sich bei regulären Tageslichtfotos: Die Farbtreue ist nicht zu beanstanden und für eine Kamera dieser Preisklasse in Ordnung, Farbübergänge und scharfe Kanten neigen aber zum Verwischen. Zwei Fotos der Kamera aus unserem Studio sehen Sie hier in unkomprimierter Fassung:

Akku hält recht lange durch

Positiv überrascht waren wir im Test von der Leistung des 3500-mAh-Akkus beim Liquid E700. Acer behauptet, dass eine Ladung für bis zu 12 Stunden Videowiedergabe reichen soll. Das ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, doch wir konnten das Smartphone bei regulärer Nutzung, also insbesondere Kurztelefonate, Messaging und ab und zu ein Videoclip gut zwei Tage verwenden, ohne Nachladen zu müssen.

Nutzt man das Telefon seltener, gehen wir davon aus, dass es auch gut und gerne drei Tage durchhalten kann. Unserer Beobachtung nach zieht der Bildschirm des Smartphones nicht so viel Strom wie der vergleichbarer Mobiltelefone - das wäre dann der positive Aspekt des schwach auflösenden Displays. Schaltet man aber alle verfügbaren Verbindungsmöglichkeiten (mobile Daten, WLAN, Bluetooth usw.) ein oder befindet sich an einem netztechnisch schwach versorgten Ort, bei dem das Smartphone ständig nach einem Netz suchen muss, schmilzt die Akkuladung aber auch in 12 bis 16 Stunden zusammen.

Fazit: Drei SIM-Karten und guter Akku, der Rest Standard-Kost

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,7
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2,3
  • Gesamtnote: 2
Die Möglichkeit, drei SIM-Karten in einem Smartphone zu verwenden, ist in Deutschland aktuell etwas besonderes. Darüber hinaus kann sich das Acer-Smartphone mit einem guten Akku auf dem Markt positionieren und die Kamera schießt akzeptable Erinnerungsbilder. Bei der restlichen Ausstattung überwiegt allerdings Standardkost und bei Prozessorleistung und Display hat Acer den Rotstift angesetzt.

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