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Netz, Tarif, Handy: So gelingt der Einstieg bei 5G

Wer sich für den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G inter­essiert, benö­tigt nicht nur einen passenden Tarif. Auch das Smart­phone und andere Faktoren spielen eine Rolle.
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Der Mobil­funk­stan­dard 5G ist in Deutsch­land mitt­ler­weile etabliert. Alle drei aktiven Netz­betreiber bieten die 5G-Nutzung an. Dennoch ist die Nutzung noch nicht ganz so selbst­ver­ständ­lich wie bei GSM und LTE. So bleiben die meisten Provider- und Discounter-Kunden beim neuen Netz­stan­dard noch außen vor und auch bei der 5G-Vermark­tung der Netz­betreiber gibt es Unter­schiede. 5G ist in immer mehr Regionen verfügbar 5G ist in immer mehr Regionen verfügbar
Bild: teltarif.de
Neben Netz, Provider und Tarif kommt es für neue 5G-Inter­essenten auch auf das verwen­dete Smart­phone an. Passende Endge­räte gibt es seit mehreren Jahren. Doch nicht überall, wo 5G drauf­steht, ist auch die aktu­ellste Technik drin. Das heißt, nicht jedes 5G-Handy beherrscht alle Facetten des neuen Mobil­funk­stan­dards. In diesem Ratgeber haben wir einige Hinweise für Inter­essenten zusam­men­gefasst, die den neuen Netz­stan­dard nutzen möchten.

Warum über­haupt 5G?

Die Mobil­funk-Netz­betreiber verspra­chen im Vorfeld des 5G-Starts Gigabit-Geschwin­dig­keiten im Mobil­funk­netz und sehr geringe Latenz­zeiten. Doch die sehr hohen Band­breiten benö­tigt vermut­lich kaum ein Kunde im prak­tischen Alltag. Zudem gibt es die höchsten Geschwin­dig­keiten nur dort, wo 5G im 3600-MHz-Bereich ausge­baut wird. Das ist vor allem in Städten der Fall. Und die nied­rigen Latenzen gibt es nur dort, wo 5G Stan­dalone funkt und nicht nur als Erwei­terung des LTE-Netzes.

Dennoch lohnt sich 5G für Kunden schon heute: In Einkaufs­meilen und Messe­hallen, in Fußball­sta­dien und Bahn­höfen, auf Konzerten und an Flug­häfen wollen oft beson­ders viele Kunden gleich­zeitig im Internet surfen und ihre Erleb­nisse per WhatsApp, Face­book oder YouTube teilen. Hier stoßen die LTE-Netze schnell an ihre Grenzen, während 5G dafür sorgen kann, dass alle Anwender einen schnellen Online-Zugang zur Verfü­gung haben.

5G bei Netz­betrei­bern und Provi­dern

5G gibt es mitt­ler­weile bei allen Mobil­funk-Netz­betrei­bern. 1&1, das künftig eben­falls ein eigenes Mobil­funk­netz betreiben möchte, vermarktet derzeit 5G-Tarife im Telefónica-Netz und auch mobilcom-debitel hat 5G bereits im Angebot. Selbst­ver­ständ­lich ist die 5G-Akti­vie­rung hingegen noch nicht. Das gilt selbst für manche Tarife, die direkt beim Netz­betreiber abge­schlossen werden.

Aber auch die Netz­abde­ckung gilt es zu beachten. In einer vor einigen Wochen veröf­fent­lichten Über­sicht haben wir aufge­zeigt, dass die Deut­sche Telekom bereits rund 90 Prozent der Bevöl­kerung mit 5G versorgt. Viel­leicht ist die Netz­abde­ckung aber gerade in den Regionen, in denen Sie sich über­wie­gend aufhalten, die Verfüg­bar­keit bei Voda­fone oder Telefónica besser? Es gilt daher vor einer Entschei­dung für einen neuen Tarif, einen Blick auf die Abde­ckungs­karten der Netz­betreiber zu werfen.

5G auch auf Prepaid-Basis

Wer sich 5G einmal ansehen, aber nicht sofort vertrag­lich binden möchte, kann auf eine Prepaid­karte auswei­chen - aller­dings derzeit nur bei Telekom und Voda­fone. o2 sowie Provider und Discounter haben derzeit noch keine voraus­bezahl­baren Ange­bote, die auch die Nutzung des neuen Netz­stan­dards zulassen. Dafür gibt es bei o2 eine andere, zeit­lich befris­tete und unver­bind­liche Test­mög­lich­keit.

Auch bei Telekom und Voda­fone ist 5G auf Prepaid-Basis noch keine Selbst­ver­ständ­lich­keit. Im CallYa-Digital-Tarif von Voda­fone für 20 Euro in vier Wochen gibt es den Zugang zu 5G dauer­haft ohne Extra-Kosten. In einem Ratgeber zeigen wir auf, welche weiteren MagentaMobil-Prepaid- und CallYa-Tarife die 5G-Nutzung ohne zusätz­liche Gebühren ermög­lichen. 5G Standalone gibt es in Deutschland bisher nur bei Vodafone 5G Standalone gibt es in Deutschland bisher nur bei Vodafone
Foto: Telefónica, Montage: teltarif.de
Bei der Telekom ist es darüber hinaus in allen MagentaMobil-Prepaid-Tarifen mit inklu­diertem Daten­paket möglich, 5G für bis zu zwölf Wochen kostenlos zu testen, bevor in den meisten Preis­modellen ein Aufpreis von 3 Euro in vier Wochen fällig wird. Bei Voda­fone kostet die 5G-Option für Prepaid-Kunden abseits der Tarife CallYa Digital und CallYa Black 2,99 Euro in vier Wochen. Es gibt aber - anders als bei der Telekom - keine kosten­lose Test­mög­lich­keit.

5G mit Lauf­zeit­ver­trag

In den Lauf­zeit­ver­trägen für Smart­phone-Nutzer von Telekom und Voda­fone ist die 5G-Nutzung auto­matisch enthalten. Bei o2 ist das bei Tarifen mit einer Grund­gebühr von mindes­tens 29,99 Euro pro Monat der Fall und auch bei 1&1 gibt es die Frei­schal­tung für den neuen Netz­stan­dard nur in zwei (höher­wer­tigen) Allnet-Flat­rates.

Telekom und Voda­fone schalten in der Regel "LTE max", was auch im 5G-Netz die höchst­mög­liche Über­tra­gungs­geschwin­dig­keit bedeutet. o2 begrenzt die Daten­rate in fast allen Tarifen auf 300 MBit/s im Down­stream. Einzig die aktu­elle Version des Tarifs o2 Free Unli­mited Max, die mit einer monat­lichen Grund­gebühr von 59,99 Euro zu Buche schlägt, bietet bis zu 500 MBit/s.

o2 bietet Inter­essenten aber weiterhin eine auf 30 Tage begrenzte kosten­lose Test­mög­lich­keit einer Allnet-Flat mit echter Daten-Flat und bis zu 500 MBit/s im Down­stream über 5G. Die o2 Test­karte ist kostenlos und wird nach Ablauf der 30 Tage auto­matisch deak­tiviert. Vergleich­bare, kosten­lose Test­ange­bote mit 5G-Zugang und echter Flat­rate gibt es von Telekom und Voda­fone nicht.

Echtes 5G nur bei Voda­fone

Wenn die Mobil­funk-Konzerne derzeit von 5G spre­chen, handelt es sich in der Regel noch gar nicht um ein eigen­stän­diges, neues Netz. Viel­mehr ergänzt 5G die bestehenden LTE-Netze. Damit haben die Kunden höhere Daten­über­tra­gungs­geschwin­dig­keiten als über LTE zur Verfü­gung, da die Leis­tung beider Netz­stan­dards kombi­niert wird. Es fehlt aber die geringe Reak­tions­zeit, die in eigen­stän­digen 5G-Netzen möglich ist. Telekom und Vodafone bieten auch Prepaid-Tarife mit 5G-Option Telekom und Vodafone bieten auch Prepaid-Tarife mit 5G-Option
Foto/Montage: teltarif.de, Grafik: amiganer-fotolia.com
Als einziger deut­scher Mobil­funk-Netz­betreiber hat Voda­fone die Vermark­tung des eigen­stän­digen 5G-Netzes für Privat­kunden bereits gestartet. Vermarktet wird der Dienst als "5G Plus". Benö­tigt wird eine eigen­stän­dige Option, die derzeit nur für Kunden mit Lauf­zeit­ver­trägen ange­boten wird. Mit dem CallYa Digital und anderen Prepaid-Tarifen kann 5G Plus nicht genutzt werden. Eben­falls benö­tigt wird ein Smart­phone, das für das 5G-Stan­dalone-Netz geeignet ist.

5G-Smart­phone: Die Qual der Wahl

Neben dem Tarif ist für die 5G-Nutzung auch ein passendes Smart­phone obli­gato­risch. Ein Blick in unsere Handy-Daten­bank zeigt, dass für den neuen Netz­stan­dard geeig­nete Endge­räte mitt­ler­weile schon zu Preisen von zum Teil unter 200 Euro erhält­lich sind. Von älteren 5G-Smart­phones ist hingegen abzu­raten, denn diese Geräte unter­stützen den neuen Netz­stan­dard nicht in vollem Umfang, wie wir in einem eigenen Ratgeber zum Kauf von 5G-Smart­phones aufzeigen.

Die Entwick­lung der Technik ist auch knapp drei Jahre nach dem Netz­start in Deutsch­land sehr dyna­misch. So beherr­schen bislang nur einige Smart­phone-Modelle von Apple, Samsung und Oppo die 5G-Stan­dalone-Nutzung. Auch wenn derzeit nur Voda­fone diesen Netz­stan­dard für Privat­kunden anbietet, ist das von LTE unab­hän­gige 5G-Netz die Zukunft - auch in anderen Netzen.

Das nächste Thema wird Voice over New Radio (VoNR) sein, also die Tele­fonie in den 5G-Netzen. Ähnlich wie bei 5G Stan­dalone müssen Inter­essenten damit rechnen, dass die Hersteller diesen Stan­dard nur bei neuen Smart­phone-Gene­rationen anbieten - selbst wenn die Hard­ware bereits im Markt befind­licher Geräte mögli­cher­weise geeignet wäre. Es ist somit schlicht unmög­lich, heute ein Smart­phone zu kaufen, dass auch in einigen Jahren noch alle Features beherrscht, die in den Mobil­funk­netzen ange­boten werden.

Fazit: Netz, Tarif und Handy entschei­dend

Wer 5G nutzen möchte, muss somit zuerst nach einem passenden Tarif im Netz seiner Wahl Ausschau halten. Mit einer Prepaid­karte von Telekom oder Voda­fone bzw. mit einem auf 30 Tage begrenzten Gratis-Vertrag von o2 kann der neue Netz­stan­dard getestet werden, bevor man sich vertrag­lich bindet. Nicht zuletzt wird ein für 5G geeig­netes Handy benö­tigt, das es mitt­ler­weile auch zu güns­tigen Preisen gibt.

Bei der Tarif­wahl hilft der Tarif­ver­gleich auf teltarif.de, der auch die Nutzungs­mög­lich­keit des 5G-Netzes auf Wunsch berück­sich­tigt.

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