4. Handynetz: 1&1 verschiebt Netzstart für Smartphone-Tarife
1&1 hat den ursprünglich für die kommende Woche geplanten Netzstart für Smartphone-Tarife verschoben. Wie das Unternehmen mitteilte, ist der Start echter Mobilfunk-Angebote im neuen Mobilfunknetz nun für Dezember 2023 geplant - ein Jahr, nachdem an ersten Standorten die Vermarktung von Mobilfunk-basierten Festnetz-Ersatztarifen gestartet wurde.
Hintergrund der Verzögerung ist der Wechsel des National Roaming Partners. Arbeitete 1&1 bislang mit Telefónica zusammen, wurde vor wenigen Wochen ein neuer Vertrag mit Vodafone abgeschlossen. Während der Kontrakt mit Telefónica nur die LTE-Nutzung für 1&1-Kunden vorsah, steht im Vodafone-Netz auch der 5G-Zugang zur Verfügung.
1&1-Chef Ralph Dommermuth
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"Wir haben einige Jahre lang darum gekämpft auch beim National Roaming den üblichen 5G-Standard zu erhalten. Leider war das im Rahmen des Telefónica Roaming Vertrags nicht möglich. Nun starten wir im Dezember unsere mobilen Dienste im ersten Schritt mit 4G und bieten Neukunden übergangsweise 5G-Tarife im bewährten MVNO-Geschäftsmodell an. Ab nächstem Sommer werden wir dann im neuen National Roaming mit Vodafone über 5G verfügen und parallel dazu die mobilen 5G-Funktionen in unserem Netz freischalten. Zu diesem Zeitpunkt stellen wir den parallelen Vertrieb von 5G MVNO-Tarifen ein", so Ralph Dommermuth, CEO der 1&1 AG.
Warten auf die BNetzA-Entscheidung
Nach aktuellem Stand muss 1&1 die Vermarktung von MVNO-Verträgen bereits zum Jahresende einstellen. Der Konzern hat bei der Bundesnetzagentur eine Verlängerung beantragt. Eine Entscheidung erwartet 1&1 nach eigenen Angaben für November. Erst nachdem das Ergebnis bekannt ist, will das Unternehmen mit der Vermarktung von mobilen 4G-Diensten in seinem eigenen Netz starten.
Wie 1&1 weiter mitteilte, soll das National Roaming im Vodafone-Netz bereits im Sommer 2024 starten. Als spätester Termin wird weiterhin der 1. Oktober kommenden Jahres genannt. 1&1 gibt sich aber zuversichtlich, dass die technischen Voraussetzungen für die Nutzung der Dienstleistungen im Vodafone-Netz bereits zum 1. Juli 2023 gegeben sind.
Dank National Roaming sollen 1&1-Kunden auch dort telefonieren und im Internet surfen können, wo das eigene Netz nicht verfügbar ist. Das wird abseits der Städte und Ballungszentren auch langfristig der Fall sein. Bislang hat sich die Firma nicht zu einem flächendeckenden Ausbau geäußert. 2030 soll das neue Handynetz eine Abdeckung von 50 Prozent erreichen.
500 Antennenstandorte bis Ende September
Bis Ende September wird 1&1 nach eigenen Angaben voraussichtlich über rund 110 dezentrale Rechenzentren und etwa 500 Antennenstandorte verfügen, die im Rahmen der sogenannten Kollokation für die Installation von 5G-Antennen und den Anschluss an die Glasfaser mitgenutzt werden können. Zusätzlich sollen bis dahin um die 300 Mietverträge für neue Antennenstandorte vorliegen.
In einer weiteren Meldung lesen Sie mehr zum aktuellen Netzausbau bei Telekom, Vodafone und Telefónica.