Wire: Neuer Messenger zum Teilen von Musik, Bildern und Videos
Wire Messenger
Bild: Wire
Eine neue Kommunikations-App aus der Schweiz will
WhatsApp und Co. Konkurrenz machen. Die Anwendung Wire ist für
Kurznachrichten, Anrufe sowie das Teilen von Musik, Bildern und
Videos gedacht. Sie soll nahtlos auf Smartphones, Tablets und
Computern funktionieren, wie das Gründer-Team heute ankündigte.
Die Firma hat ihren Sitz in Zug und ein Entwicklungszentrum in
Berlin.
Die "Wire"-App läuft sowohl auf iPhones und iPads als auch auf Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android sowie Apple-Computern. Es können Videos von YouTube sowie Musik von dem Berliner Streaming-Anbieter SoundCloud geteilt werden.
Nach Verschlüsselung: Wer kann es noch mit WhatsApp aufnehmen?
Wire Messenger
Bild: Wire
Der Markt für Internet-Kommunikation ist hart umkämpft. Eine zentrale
Rolle spielt der Kurznachrichtendienst WhatsApp mit über 600 Millionen Nutzern, der seit einiger Zeit sogar verschlüsselt kommuniziert und damit einen langjährigen Kritikpunkt ausgeräumt hat. Die schon lange angekündigte Anruf-Funktion wurde
zwar immer noch nicht umgesetzt, aber WhatsApp kann auf die
Infrastruktur des neuen Besitzers Facebook bauen. Auf Apple-Geräten
gibt es hauseigene Dienste wie iMessage für Kurznachrichten und
FaceTime für Videotelefonie. Außerdem gibt es eine Vielzahl weiterer
Messaging-Dienste.
Im Geschäft ist auch noch der Pionier Skype, der heute zu Microsoft gehört. Skype-Mitgründer Janus Friis ist einer der Unterstützer von "Wire".
Das Team hinter "Wire" hat Erfahrung in dem Markt. Chef und Mitgründer Jonathan Christensen arbeitete zuvor unter anderem am MSN Messenger bei Microsoft. Technik-Chef Alan Duric war bei einem Anbieter von Internet-Telefonie. Bei der Firma ist auch Koen Vos, der die SILK-Technologie für Gespräche über das Internet erfunden hat.
Weiterer Mitbewerber: Cyberlink U Messenger Fotochat
Cyberlink U Messenger Fotochat
Bild: Cyberlink
Auch das taiwanische Computerunternehmen Cyberlink, das mit seiner DVD-Wiedergabesoftware PowerDVD bekannt geworden war, sucht neue Betätigungsfelder im mobilen Bereich und stellte vor wenigen Tagen den U Messenger Fotochat vor. Ob der erste Satz in der Google-Play Produktbeschreibung "U ist nicht irgendein kostenloser Messenger" eine breite Nutzerbasis überzeugen kann, bleibt abzuwarten.
Der U Messenger will den Austausch von Texten, Fotos, Sprachnachrichten, Audio-Fotos und animierten Stickern ermöglichen, über Cloud Fotoalben soll der Nutzer Fotoinhalte in einem digitalen Archiven ablegen und wieder abrufen können. Mit der Rückruffunktion sollen Text- und Sprachnachrichten, Sticker und Fotos zurückgerufen und versendete Inhalte von Geräten anderer Empfänger gelöscht werden können, auch wenn diese bereits gelesen wurden. Über die Selbstvernichtungsfunktion soll der Nutzer vertrauliche oder sensible Nachrichten vernichten können. Dazu kann ein Löschzeitpunkt für Texte oder Sprachaufnahmen festgelegt werden, der von drei Sekunden bis zu sieben Tage nach dem Lesen des Inhalts reicht.