Test

Ein Monat Windows Phone 7: Das neue System im Test

Freud und Leid mit der neuen Smartphone-Plattform von Microsoft
Von Markus Weidner /  Thomas Michel

Vor einem Monat ging Windows Phone 7 als Nachfolger des bisherigen Windows-Mobile-Betriebssystems von Microsoft an den Start. Entschieden sich zuletzt immer weniger Kunden für ein Smartphone mit der mobilen Windows-Version, so erhofft sich Microsoft mit dem Neustart, zu Konkurrenten wie dem Apple iPhone, Google Android oder Blackberry aufschließen zu können.

Startbildschirm Startbildschirm von Windows Phone 7
Foto: teltarif
Wir haben den ersten Monat Windows Phone 7 genutzt, um das neue mobile Microsoft-System ausführlich zu testen. Dabei haben wir im Test das HTC 7 Mozart, das HTC 7 Trophy, das LG Optimus 7 und das Samsung Omnia 7 verwendet, um das neue Betriebssystem kennenzulernen, mit dem Microsoft verstärkt auch Privatkunden ansprechen möchte. Windows Mobile richtete sich fast ausschließlich an geschäftliche Anwender.

Einrichtung einfach und menügeführt

Wie sich im Test gezeigt hat, erfolgt die Einrichtung des Telefons menügeführt und problemlos. Selbst ohne Mobilfunk-SIM-Karte kann das Gerät für Online-Dienste in einem WLAN-Funknetz betrieben werden. Ähnlich wie beim Apple iPhone, bei Google Android oder bei webOS von Palm benötigen die Käufer auch beim Windows Phone 7 eine zentrale Benutzerkennung, um alle Funktionen des Smartphones nutzen zu können.

Bei der zentralen Kennung, ohne die beispielsweise der Windows Marketplace for Mobile nicht genutzt werden kann, handelt es sich im Fall von Microsoft um die Windows-Live-ID, also beispielsweise eine Hotmail-Adresse. Dabei müssen aber zunächst keine Konto- oder Kreditkarten-Daten hinterlegt werden. Diese muss der Anwender erst dann vom PC aus angeben, wenn er kostenpflichtige Dienste nutzen möchte.

Während das WLAN-Netzwerk naturgemäß manuell eingerichtet werden muss, findet das Windows Phone 7 die Konfiguration für den mobilen Daten-Zugang automatisch. Das klappt auch dann, wenn beispielsweise ein von Vodafone ausgegebenes und entsprechend gebrandetes HTC 7 Trophy mit einer Telekom-SIM-Karte verwendet wird. Der Netzbetreiber wird automatisch erkannt und der GPRS/UMTS-Zugang entsprechend eingerichtet. Hauptmenü Windows Phone 7 Hauptmenü
Foto: teltarif

Sollte die automatische Konfiguration einmal nicht klappen, beispielsweise wenn die SIM-Karte eines Anbieters verwendet wird, der vom Netzbetreiber abweichende Internet-Zugangsdaten verwendet, so lässt sich ein APN - also GPPS-Zugangspunkt - auch manuell eintragen. Das klappte beispielsweise bei den ersten Firmware-Versionen von Palm webOS nicht. Beim Apple iPhone lassen sich die Daten je nach verwendeter SIM-Karte ebenfalls nicht editieren.

Aufgeräumter Startbildschirm zeigt aktuelle Informationen

Der Startbildschirm hinterlässt einen aufgeräumten Eindruck. Microsoft will den Nutzern hier auf einen Blick alle wichtigen Daten anzeigen. Dazu gehören Anrufe in Abwesenheit, eingegangene E-Mails und SMS-Mitteilungen und die nächsten Termine, die im Kalender gespeichert sind. Wie viele und welche Anwendungen aus dem Hauptmenü den Weg auf den Startbildschirm finden und wie die dortigen "Kacheln" angeordnet sind, kann der Nutzer selbst entscheiden.

Am oberen Rand des Touchscreens werden "auf Wunsch" - bei kurzer Berührung des Touchscreens am oberen Rand - die S-Meter für Mobilfunk und WLAN angezeigt. Der Name des Netzes fehlt jedoch. Dafür wird diese Kennung auf der Kachel für das Telefon-Menü angezeigt. Die mobilen Datendienste sind immer aktiv. Daten-Roaming ist hingegen in der Grundeinstellung deaktiviert. Die WLAN-Schnittstelle lässt sich einzeln ein- und ausschalten - beispielsweise wenn man unterwegs ist und ohnehin keinen Hotspot zur Verfügung hat. Die Einstellung lässt sich allerdings wie beim iPhone nur in einem Untermenü vornehmen und somit nicht "auf einen Klick".

Welche Features Windows Phone 7 bietet und welche Leistungsmerkmale bisherige Besitzer eines Windows-Mobile-Handys vermissen, lesen Sie auf Seite 2.

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