Vorstellung

Windows 10: Microsoft stellt neue Benutzeroberfläche vor (Update)

Microsoft hat Windows 10 vorgestellt. Erstmals will Microsoft auf allen Geräten eine einheitliche Software-Plattform bieten, dabei aber die spezifischen Eigenheiten von Tablets, Notebooks oder Smartphones berücksichtigen. Von den Fehlern bei Windows 8 will der Konzern gelernt haben.
Von Hans-Georg Kluge

Microsoft hat einen Ausblick auf Windows 10 gewährt. Microsoft hat einen Ausblick auf Windows 10 gewährt.
Bild: Microsoft
Auf einer Presseveranstaltung in San Francisco stellte Microsoft einige Features der kommenden Windows-Generation vor. Das neue Betriebssystem wird den Namen Windows 10 tragen. Es wird auf allen verbreiteten Plattformen vom 4-Zoll-Smartphone bis zur Set-Top-Box für Fernseher (möglicherweise auch der XBox) laufen. Für alle Geräte wird es eine einheitliche Software-Plattform und einen einheitlichen Anwendungs-Shop geben. Die Benutzeroberfläche will Microsoft dagegen an die einzelnen Gegebenheiten anpassen. Für Notebooks und Desktops kommt deswegen eine optimierte Oberfläche zum Einsatz, die gut mit Tastatur und Maus zu bedienen ist.

Auf einem offiziellen Bild ist bereits das neue Startmenü von Windows 10 zu sehen. Es wird demnach zweigeteilt sein. In der linken Hälfte sind wie gewöhnlich Schnellzugriffe auf Programme hinterlegt. Auf der rechten Seite dagegen sind die von Windows 8 bekannten Kacheln erkennbar.

Universal Apps, aber keine universelle Bedienung

Microsoft hat einen Ausblick auf Windows 10 gewährt. Microsoft hat einen Ausblick auf Windows 10 gewährt.
Bild: Microsoft
Mit Windows 10 erhalten Universal Apps Einzug in das Betriebssystem - diese sollen auf Smartphones, Tablets oder Notebooks und somit allen Windows-10-Varianten gleichermaßen ausführbar sein. Auf Desktops wird es die Möglichkeit geben, moderne Universal-Apps in einem Fenster auszuführen. Künftig will Microsoft vermeiden, dass Nutzer von der Desktop-Umgebung in die Kachelumgebung geraten.

Es wird außerdem eine neue Multitasking-Ansicht geben, die alle aktuell offenen Fenster anzeigt. Ein von anderen Betriebssystemen bekanntes Feature, das mit Windows 10 jetzt offiziell in den Windows-Alltag einziehen wird, sind virtuelle Desktops.

Ein erster offizieller Screenshot von Windows 10. Ein erster offizieller Screenshot von Windows 10.
Bild: Microsoft
Laut Windows-Experte Paul Thurrott habe Microsoft auf der Veranstaltung eingeräumt, dass die Fokussierung auf Touch-Bedienung für Windows 8 fehlgeleitet gewesen sei. In teltarif.de-Tests zum Beispiel der Surface-Tablets kamen immer wieder Schwächen in der Bedienung zum Vorschein. Mit den Änderungen, die in Windows 10 Einzug halten, könnte Microsoft einige Kritikpunkte ausräumen.

Windows 10 für Smartphones, Tablets und andere Systeme

Windows 10 wird auch der Name des Betriebssystems für Smartphones und Tablets werden. Konkrete Ankündigungen für mobile Geräte wird es aber erst im Jahr 2015 geben. Ein Feature namens Continuum stellte Microsoft dagegen schon vor. Darunter versteht Microsoft einen Software-Mechanismus, der automatisch die Oberfläche auf unterschiedliche Eingabegeräte einstellt. So könne beispielsweise bei einem Tablet Maus und Tastatur angesteckt werden und das Betriebssystem passt die Oberfläche entsprechend an. Im reinen Tablet-Betrieb werde in der Taskleiste ein Zurück-Button eingeblendet, um die Navigation zu erleichtern.

Windows 10 soll auf vielen unterschiedlichen Geräten laufen. Windows 10 soll auf vielen unterschiedlichen Geräten laufen.
Bild: Microsoft
Auf der Veranstaltung ließ Microsoft bereits durchblicken, dass derzeit noch nicht alle Features fertig sind. So seien weitere Änderungen an der Oberfläche denkbar oder sogar geplant. Weitere Features will Microsoft in den nächsten Monaten vorstellen. Anfang 2015 soll es mit Informationen für Verbraucher weiter gehen. Dann könnte es Neuigkeiten für den Medienkonsum, beim Internet Explorer oder anderen Funktionen geben. Möglicherweise wird Microsft dann auch weitere Elemente der Benutzeroberfläche für Tablets vorstellen. Auf der jährlichen BUILD-Konferenz will Microsoft im April 2015 Entwicklern die neuen Universal Apps näher bringen.

Die meisten Geräte werden ein Update auf Windows 10 erhalten. Auf Nachfrage nannte Microsoft dabei auch ARM-basierte Tablets, die bislang mit Windows RT auf den Markt kamen. Unklar ist, ob einige Windows Phones möglicherweise keine Aktualisierung erhalten werden. Im zweiten Quartal sollen Update-Pakete erstellt werden. Damit muss aber nicht zwangsläufig auch die Veröffentlichung gemeint sein.

Ob das Update auf Windows 10 kostenlos sein wird, ließ Microsoft offen. Zuletzt galt es als wahrscheinlich, dass Microsoft das Update zumindest für Besitzer einer Windows-8-Lizenz kostenlos verteilen wird.

Windows 10 erscheint im Jahr 2015

In der Gerüchteküche war lange Zeit davon die Rede, die nächste Windows-Version erscheine bereits zu Beginn des Jahres 2015 - diese Informationen haben sich nicht bestätigt. Laut Microsoft wird der Erscheinungstermin eher später im Jahr 2015 liegen. Im Rahmen eines Windows-Insider-Programms werde ab morgen eine erste Vorschau-Version von Windows 10 zum Download bereit stehen.