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Mit neuer VDSL2-Technologie Datenraten bis zu 500 MBit/s

Ericsson meldet neuen Geschwindigkeitsrekord über Kupferkabel
Von Marie-Anne Winter

Bei der ersten Live-Demonstration einer auf VDSL2 basierenden Technologie hat Ericsson Datenübertragungsraten von über 500 MBit/s erreicht. Die VDSL2-Weiterentwicklung soll Netzbetreibern ermöglichen, leistungsfähige Breitbandverbindungen kostengünstig einzuführen. Davon sollen sowohl Mobilfunknetzbetreiber bei der Anbindung ihrer Basisstationen ans Kernnetz als auch Unternehmen und Privathaushalte profitieren.

Bei der Vorführung von Ericsson wurden über Kupferkabel Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 500 MBit/s erreicht. Dabei kamen DSL-Technologien wie Line Bonding und Crosstalk Cancellation zum Einsatz, die auch als vektorisiertes VDSL2 bekannt sind. Mit dieser neuen Übertragungstechnik können Netzbetreiber ihre vorhandene Glasfaser-Infrastruktur, die im Bereich der letzten Meile auf Kupferkabel zugreift, deutlich aufwerten.

Damit können zum Beispiel Breitbanddienste wie IPTV und Video-on-Demand in hoch auflösender Qualität (HD) angeboten werden. Mit der neuen Technologie wird es außerdem möglich, vorhandene Kupferkabel - neben Glasfaser oder Richtfunk - zur Anbindung für Mobilfunk-Basisstationen einzusetzen. Dies könnte auch den Ausbau von zukünftigen mobilen HSPA-Evolved- und LTE-basierten mobilen Breitbandnetzen beschleunigen.

Crosstalk Cancellation ermöglicht extrem schnelle Ende-zu-Ende Übertragungsraten. Durch die Unterdrückung von Störsignalen, die von anderen Kupferleitungen im selben Kabelbündel ausgehen, wird die VDSL2-Leistungsfähigkeit deutlich verbessert. Dadurch steigen die Kapazität und die Zahl der möglichen Teilnehmer. Die Vektor-Technologie kann zudem den Stromverbrauch der Netze verringern.

Line bonding setzt auf die Bündelung von vorhandenen Leitungen. Bei der Vorführung von Ericsson wurden sechs Leitungen zusammengefasst, was Geschwindigkeiten von über 500 MBit/s über eine Entfernung von 500 Metern ermöglichte. Standards für VDSL2 und Line Bonding existieren bereits, der Abschluss des Standardisierungsprozesses für Vectoring wird für das Ende des Jahres 2009 erwartet.

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