Hosentaschen-PC: Mobile Apps und Tools für USB-Sticks
Mobile Apps machen den USB-Stick zum Mini-PC
Bild © HLPhoto - Fotolia.com, teltarif.de
Eigene Lesezeichen, wichtige Programme und schnelle Zugriffe
auf alle Dateien - der heimische PC ist meist optimal auf die
persönlichen Bedürfnisse eingerichtet und bietet daher ein
verlässliches Arbeitsmittel. Doch nicht immer steht der eigene
Computer und somit alle Programme und Daten, die zum Surfen
oder Schreiben gebraucht werden, zur Verfügung. Mit sogenannten mobile
Apps lassen sich alle benötigten Funktionen jederzeit an
einem beliebigen PC nutzen.
Mobile Apps machen den USB-Stick zum Mini-PC
Bild © HLPhoto - Fotolia.com, teltarif.de
Mobile Apps sind Programme, die sich auf mobilen Datenträgern wie
Speichersticks und SD-Karten sowie in der Cloud speichern lassen
und Nutzern dadurch auch unterwegs jederzeit zugänglich sind. Sie
bieten Zugriff auf benötigte Software und persönliche Daten - ganz
wie sie auf dem heimischen PC zur Verfügung stehen.
Der Vorteil der mobilen Apps ist, dass sie nicht installiert werden müssen. Das macht die Nutzung weniger kompliziert und schont außerdem den PC, da keine zusätzlichen Daten oder Einträge in der Registrierung notwendig sind. Im Internet stehen komplette Sammlungen zur Verfügung, die über einen Installationsassistenten verschiedene Tools kostenlos auf einem Stick unterbringen und in ein passendes Startmenü verpacken. Bekannte Anbieter in diesem Bereich sind zum Beispiel PortableApps.com, PenDriveApps.com und Portablefreeware.com.
Große Programm-Auswahl zum Mitnehmen
Die Programme, die als mobile App-Version angeboten werden, sind vielfältig. Neben einfachen Tools gibt es für USB-Sticks auch komplette Office-Programme mit Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Bekannte Beispiele dafür sind OpenOffice.org Portable und LibreOffice Portable. Wer PDF-Dateien unterwegs nicht mit dem bekannten Adobe Reader lesen will, findet mit Foxit PDF Reader eine Möglichkeit dazu.
Screenshot eines Menüs via Portable Apps
Bild: portableapps.com
Thunderbird Portable bietet die Möglichkeit, Mails unterwegs per
Software und nicht per Webmailer abzurufen. Über das Tool können
Nutzer ihre elektronische Post nicht nur schreiben und lesen, sondern
bei Bedarf auch verschlüsseln. Einen Spamfilter hat das Programm
ebenfalls an Bord. Sehr hilfreich ist auch der Webbrowser Mozilla
Firefox Portable, mit dem Anwender von unterwegs Zugriff auf ihre
gewohnten Add-ons, Lesezeichen und gespeicherte Passwörter haben. Zur
Verwaltung und Verschlüsselung vieler Zugangscodes eignen sich
Open-Source-Programme wie KeePass oder Password Safe.
Bevor die gewünschte Software auf den Stick übertragen wird, sollten die mobilen Apps auf jeden Fall auf Viren gecheckt werden. So kann vermieden werden, dass der USB-Stick zur Infektionsquelle für fremde Rechner wird, da sich Schädlinge auch über an den PC angeschlossene Hardware verbreiten können.
Komplettes Betriebssystem auf dem USB-Stick
Flash-Speichermedien lassen sich - mit der entsprechenden Datei bespielt - auch als Installationsmedium für Betriebssysteme nutzen. Das ist praktisch, wenn der Nutzer beispielsweise eine besonders sichere Surfumgebung braucht oder einen virenbefallenen Rechner säubern möchte. Wird der Stick an den Rechner angeschlossen, bootet das sich auf dem Flash-Speicher befindliche Betriebssystem - unabhängig vom auf dem Rechner installierten System. Daten und Einstellungen werden direkt auf dem Stick gespeichert, wodurch das Betriebssystem mit sämtlichen Anwendungen und Daten oder Dokumenten immer parat ist.
Gut geeignet für eine solche Nutzung ist zum Beispiel die Linux-Distribution Damn Small Linux ("Verdammt kleines Linux"), die mit einem Umfang von rund 50 MB ihrem Namen alle Ehre macht. Mit der Freeware Sardu erstellen Anwender einen bootfähigen USB-Stick, der mehrere Betriebssysteme starten kann. Integrieren lassen sich Linux-Distributionen wie BackTrack, Fedora oder Ubuntu. Im Bereich Antivirus stehen über Sardu diverse kostenlose Virenscanner zur Verfügung.
Damn Small Linux: Betriebssystem direkt vom Stick gestartet
Bild: teltarif.de
Wer ein Betriebssystem nicht nur starten, sondern dauerhaft
installieren will, kann sich ebenfalls mit einem USB-Stick behelfen.
Microsoft stellt zum Beispiel das kostenlose USB/DVD-Download-Tool
für Windows 7 zur Verfügung, mit dem Anwender schnell und einfach
bootfähige USB-Sticks oder SD-Karten erstellen können. Allerdings
müssen Nutzer dafür eine Version von Windows 7 auf DVD besitzen, denn
das Programm braucht zum Erstellen eines bootfähigen Sticks die
Original-ISO-Dateien des Betriebssystems. Auf dem Flash-Laufwerk
sollten mindestens vier Gigabyte Speicherplatz frei sein.
Das Tool funktioniert mit Windows 7 und den aktuellen Testversionen von Windows 8. "Für unsere Arbeit ist das Windows 7 USB/DVD-Download-Tool eine enorme Hilfe", sagt Sascha Lember, Sachverständiger für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik. Ein großer Vorteil ist zum Beispiel, dass die Installation vom USB-Laufwerk deutlich schneller geht als von DVD. Außerdem können Nutzer so auch Netbooks oder Ultrabooks ohne DVD-Laufwerk mit Windows 7 und 8 ausstatten.